Beim Stöbern und Ausmisten auf meinen externen Festplatten bin ich vor einigen Tagen auf ein verschollen geglaubtes Romanfragment gestoßen, mit dem ich mich vor etwa fünf Jahren intensiv beschäftigt hatte. Irgendwie erfasste mich beim Überfliegen erneut der Zauber, den ich beim Austüfteln der Idee damals hatte, und ich beschloss kurzerhand, die Teile des Skripts zu überarbeiten, weiter zu entwickeln und zum Abschluss zu bringen.
Der Plot ist schnell erzählt: Per Zufall findet die Enkelin eines amerikanischen Kriegshelden heraus, dass die erste Atombombe in Wahrheit nicht über Hiroshima, sondern bereits ein Jahr zuvor über München abgeworfen worden war. Sie ist damals natürlich nicht detoniert. Man geht davon aus, dass sie immer noch irgendwo unter den Fundamenten der Stadt verborgen liegt. Nach über siebzig Jahren wird die Gefahr einer Selbstentzündung immer größer. Ein kleines Spezialisten-Team macht sich auf die fieberhafte Suche nach dem furchtbaren Blindgänger, das Oktoberfest, welches stets viele Millionen BesucherInnen in die bayerische Landeshauptstadt lockt, steht unmittelbar bevor…
Die einzelnen Folgen von „Starlight Sue“ werden nun in mehr oder weniger regelmäßigen Folgen auf meinem Zweitblog Stupor Mundi zu lesen sein. Ich hoffe, ihr habt viel Freude bei der Lektüre. 😉
Prolog: 24. April 1944
Zarte Dunstschleier senkten sich in der anbrechenden Dämmerung über die sanft gewellten Felder und Haine rund um Mildenhall, Suffolk, etwa zehn Kilometer Luftlinie von der berühmten Abtei von Ely, sowie ca. fünfzig Kilometer von der Nordseeküste Englands entfernt. Eine rotglühende, im Abendwind leise wabernde Sonne sank dem westlichen Ende der lang gestreckten Start- und Landebahn von Mildenhall Airfield entgegen, nahe des Horizonts wurden die fächerförmigen Strahlenbündel, welche sie im letzten Aufflammen gen Himmel schleuderte, vom Dunkel eines rasch nahenden Tiefdruckgebiets ausgelöscht.
Der Asphalt des Flugfeldes vibrierte unter dem Dröhnen der Propeller. Die Phalanx der 8. Division der US American Air Force setzte sich in Bewegung, ihr Ziel war München. Die Vorhut bildeten etwa ein Dutzend zweimotorige, leicht gebaute, schnelle und ausgesprochen wendige DeHavilland Mosquitos. Sie würden einen Scheinangriff auf Karlsruhe fliegen, um die Nachtabwehr abzulenken. Ein weiterer Pulk Mosquitos würde die in ihren Bombenschächten lagernden Tonnen…
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oh 😊 eine Art Alternativ-Geschichte. Klingt interessant … manchmal muss man ein Konzept eine Weile in Ruhe lassen, dann fügt sich möglicherweise eins ins andere.
Liebe Grüße
Sabine vom 🕷 🕸
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Nun, ich tappe derzeit noch ziemlich im Dunkeln, denn über den genauen Handlungsablauf habe ich mir blöderweise nur sehr wenige Notizen gemacht… Aber wir haben ja Lockdown, so etwas ist genau das Richtige, um sich abzulenken. 😉
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Vielleicht kommen dir ja jetzt neue Handlungsoptionen in den Sinn.
Mir hilft dann schon mal – Augen zu und Kopfkino an 😌
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Kopfkino ist schon fleißig am Laufen. 😉
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So lange ist das schon her? Da kann ich mich noch dran erinnern.
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Ich war auch erstaunt, dachte zunächst, mehr als zwei oder allenfalls drei Jahre kann das doch nicht her sein, dass ich mich mit diesem Romanfragment beschäftigt hatte.
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Da sieht man mal, wie die Zeit rennt.
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Ja… Ich wünsche, ich hätte mir damals mehr Notizen zur Handlung gemacht. Jetzt wird es natürlich alles andere als leicht sein, mich wieder in den Stoff einzufinden…
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Das wird eher recht schwierig werden, befürchte ich mal.
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So in etwa weiß ich schon, was ich mir damals gedacht hatte. Es fehlen mir nur mehr einige Fäden, um die insgesamt drei Fragmente miteinander zu verknüpfen. Ich hab ja Zeit ohne Ende, und beim Überarbeiten werde ich vermutlich auch wieder ein Stück Klarheit über die geplante Handlung bekommen. Schaun ma mal. Und wenn alles nichts hilft, dann geb ich den Roman halt auf. Ich muss ja nix. 😉
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Da drück ich dir die Daumen, dass du da was hinbekommst.
Wenn nicht, dann fällt dir bestimmt was Neues ein 🙂
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Schaun ma mal. 😉 Manchmal habe ich ja zum Glück Einfälle wie ein altes Haus. 😀
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Siehste 🙂 🙂
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Zweitblog….irre. Hab noch nicht mal genug Zeit für meinen einzigen Block…
Viel Erfolg!
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Na ja, der Zweitblog fristet die meiste Zeit über auch ein sehr vernachlässigtes Dasein. 😉
Danke schön!
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Der Plot ist originell und vielversprechend. Und mit der Wartezeit von fünf Jahren hast du dich beinah an die Neunerregel des Horaz gehalten: NONUMQUE PREMATUR IN ANNUM
„und bis ins neunte Jahr werde es zurückgehalten.“
Empfhellung des Horaz an seine Dichterkollegen, alles Geschriebene neun Jahr zurückzuhalten, zu redigieren und zu prüfen, ob es zu einer Veröffentlichung tauge.
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Na ja, wer weiß, vielleicht verliere ich ja in Bälde erneut die Lust und den Fleiß, an dem Manuskript weiter zu arbeiten, und es versinkt dann wieder für ein paar Jährchen in Tiefschlaf. 😉
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