Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Die Burgruine Werdenfels…

… erhebt sich auf einem dicht bewaldeten Hügelrücken über dem breiten Tal der Loisach und der Ortschaften Garmisch-Partenkirchen sowie Farchant. Die Festung, die bis ins Jahr 1632 als Verwaltungsmittelpunkt der Grafschaft sowie der Überwachung der wichtigen Handelsroute Via Imperii zwischen Augsburg und Venedig Werdenfels diente, wurde wohl zwischen 1180 und 1230 erbaut, nix G’wiss woaß ma trotz eingehender Forschung eigentlich nicht so recht… 😉

… Man nimmt an, dass sie einstmals so ausgesehen haben könnte:…

… Laut einer altüberkommenen Sage soll in der Ruine eine Weiße Frau umgehen, der Geist einer wunderschönen Gräfin, die im 12. Jahrhundert der Untreue bezichtigt worden war, während ihr Gemahl, der Burgherr, als Mitglied des Kreuzzuges zur Eroberung von Jerusalem in der Ferne weilte. Der erboste Graf ließ sie nach seiner Rückkehr ohne zu zögern in Ketten gefesselt in den Kerker werfen. Als ihn die Kammerdame der Schönen über seinen Irrglauben aufklärte, wollte der Gatte sein Ehegespons unverzüglich wieder freilassen, er kam allerdings zu spät, es hatte bereits entkräftet das Leben ausgehaucht. Seit jenen Tagen soll bisweilen aus den Tiefen der Burg ein Jammern und Wehklagen erschallen, und eine hoch gewachsene Frauengestalt in weißem Gewand erscheinen, die weinend die erschreckten Wanderer anfleht, ihr die Ketten abzunehmen…

… Rund um die Burgruine Werdenfels befindet sich ein ausgedehntes und sehr schönes Wandergebiet mit einer Vielzahl leicht zu begehender und gut ausgebauter Wege samt Naturlehr- und Burggeschichte-Pfad…

… Während des gemächlichen Marsches Richtung Ruine umrundete ich vergangenen Freitag den kleinen, verträumt liegenden Schmölzersee…

… Ein ganz besonders ansehnlicher Wegweiser:…

… Nach einer knappen Stunde hatte ich mein Ziel erreicht – ich war für meine Verhältnisse erstaunlich flott unterwegs! -, über der anheimelnden Werdenfelser Hütte ragten die zerklüfteten Mauerreste der Burgruine in den föhnblauen Herbsthimmel…

… Vorsichtig erkundete ich das Gelände, kam allerdings nicht sehr weit, einige für mich unüberwindlich hohe Steinstufen, die zu den zerklüfteten Gemäuern des Palasts führen, bremsten meinen Tatendrang leider. Da ich weit und breit allein unterwegs war, machte ich klugerweise kehrt und beschloss, weitere Erkundungen auf ein andermal zu verschieben. Die schöne Aussicht auf die Bergwelt ringsum und das weithin sich erstreckende Tal der Loisach tröstete mich über den Abbruch meiner „Expedition“ hinweg…


20 Antworten zu “Die Burgruine Werdenfels…”

    • Die Furcht, eines Tages nicht mehr gehen zu können, treibt mich immer wieder hinaus, und gelegentlich auch an und über meine Grenzen. Aber der größte Antrieb ist schlicht und ergreifend eine ganz große Lust am Entdecken, Staunen, Schauen, Freuen, Bewundern und Genießen. 😉
      Liebe Grüße!

  1. Wunderschöne Aufnahmen!
    Es scheint, als gäbe es mehrere weiße Frauen, die ihr Unwesen treiben.
    Bei uns in der Nähe ist eine Burg neben einem Flusstal, in dem gelegentlich Nebel herumwabern. Dort wandeln die „Juffer Veyn“, die Jungfern von der Vey.

    • Vielen Dank!
      Ja, Weiße Frauen tauchen vielerorts auf, nicht nur in Bayern. 😉 Ich habe einige Jahre lang in der Münchner Residenz gearbeitet, dort soll in den sogenannten Kurfürstenzimmern auch eine Weiße Frau umgehen.
      Liebe Grüße!

  2. Beim lesen über diese Burgruine lief mir ein kleiner Schauer über den Rücken, obwohl ich selbst so gerne alte Burgen und auch Ruinen aufsuche.
    Diese traumhaft schöne Bergwelt in deinen tollen Fotos zum Abschluss dieses interessanten Beitrages erhellte dann aber selbst das vorherige etwas mulmige Gefühl.
    Herzliche Grüße von Hanne und Danke fürs teilen!

    • Im Nachhinein ist mir auch ein bisserl mulmig geworden, weil ich die Geschichte der Weißen Frau erst nach meiner Wanderung entdeckt habe. 😉
      Diese herrlichen Berge stimmen mich stets wohlgemut, so manches Ärgernis habe ich zum Glück schon hinter mich gelassen, wenn ich mich dort aufgehalten habe…
      Herzliche Grüße, liebe Hanne – und sehr gerne!

    • Die Burg diente bis Mitte des 17. Jahrhunderts als Pflegamt und Gerichtssitz, der allerdings dann verlegt werden musste, weil die Besitzer, das Hochstift Freising, aufgrund von Finanznöten das Bauwerk nicht mehr erhalten konnten. Es wurde dann als Steinbruch ausgebeutet, man erbaute unter anderem die Barockkirchen von Farchant und Garmisch damit. Deshalb ist von der Anlage nicht mehr viel zu sehen.
      Danke schön!

  3. Schöne Fotos zeigst du wieder, auch wenn nicht alle Wege gangbar waren. ich habe große Hochachtung davor, dass du dich immer wieder aufmachst zu deinen Touren. Den Ausblick auf die Berge habe ich natürlich besonders genossen. Hach.
    Liebe Grüße zu dir.

    • Danke, liebe Gudrun. 🙂 Ich gehe da wahrscheinlich im nächsten Frühjahr/Sommer noch einmal hoch, wenn die Sonne höher steht, und mehr Leute unterwegs sind… Das macht mir so große Freude, das Wandern. Es tut so ungemein gut, in der Natur unterwegs zu sein…
      Herzliche Grüße!

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