… Glentleiten, oberhalb des Dorfes Großweil nahe des Kochelsees gelegen, ist das größte Freilichtmuseum Südbayerns. Will man das ca. 38 Hektar umfassende Areal besichtigen, sollte man einen ganzen Tag einplanen… 😉
… Vor einigen Jahren bin ich schon einmal mit einer guten Freundin durch die weitläufige Anlage mit inzwischen gut 60 historischen Bauten geschlendert, und habe darüber ausführlich hier, hier und hier gebloggt…
… Mitte September hat es mich wieder einmal nach Glentleiten gezogen, denn das Freilichtmuseum ist ja kein starrer Komplex, sondern wird ständig erweitert, umgebaut und aktualisiert, und ich war neugierig, was sich in den vier Jahren seit meinem letzten Besuch verändert hat. Ganz besonders hatte es mir bei diesem Besuch das Mühltal angetan. Einem großen Dorfweiher im oberen Nordwesten der Anlage entspringt ein munter plätschernder Bach, der, alsbald in einer hölzernen Rinne gefasst, auf seinem Lauf vier hintereinander angeordnete, teils mehrere Jahrhunderte alte Mühlen antreibt – eine Korn-, Wetzstein- und Sägemühle, sowie eine mit Wasserkraft betriebene Schmiede…
… Schönheiten am und im Dorfweiher…
… Einen gar feinen Ausblick hat man nahe des Teichs auf das Blaue Land nahe des Kochelsees…
… Die Mühlen in ihrem kleinen, idyllischen Tal – aufgereiht wie die Perlen auf der Schnur…
… Beim Bearbeiten hat es mich diesmal gereizt, einige meiner Eindrücke in Schwarz-Weiß zu präsentieren. Es sind Details aus der Kornmühle, dem Sägewerk und der Steinmühle, und ihr wisst ja, wenn ihr ein Bild genauer betrachten wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
… uns mittlerweile als Augsburg wohl bekannt, ist eine der ältesten Städte Deutschlands. Sie entstand aus einem ca. 15 Anno Domini gegründeten römischen Heerlager, das sich im Laufe der Jahre zu einer stattlichen Provinzhauptstadt entwickelte. 1316 wurde Augsburg Reichsstadt und Schauplatz von Reichstagen. Enge Verbindungen zu einigen Kaisern des Heiligen Römischen Reiches wurden gepflegt, die vornehmlich durch die beiden ansässigen Kaufmannsfamilien Fugger und Welser finanziert wurden. Nach der Reformation wurde die Stadt am Lech, in der 1555 der Augsburger Religionsfriede geschlossen worden war, bikonfessional. Alljährlich wird am 8. August das Hohe Friedensfest gefeiert, ein ausschließlich auf die Region beschränkter Feiertag…
… Bekannt ist Augsburg natürlich für die Fuggerei, die erste und älteste noch bestehende Sozialbausiedlung der Welt, geschaffen von Jakob Fugger von der Lilie, 1398 – 1469, dessen sagenhafter Reichtum – in Euro umgerechnet betrug das Vermögen ca. 400 Milliarden (!) – bis zum heutigen Tage unerreicht geblieben ist…
… Im Zweiten Weltkrieg erlitt Augsburg durch Luftangriffe schwere Schäden, da die nahen Produktionsstätten großer Rüstungsunternehmen wie z. B. Messerschmitt und MAN das Ziel alliierter Bomberverbände war. Am 25. und 26. Februar 1944 wurden große Teile der Fuggerei sowie der Innenstadt quasi dem Erdbogen gleichgemacht…
… Jung gebliebenen Menschen ist seit Kindertagen die wundervolle Augsburger Puppenkiste mit ihren hinreissend warmherzigen, humor- und phantasievollen TV-Miniserien ein Begriff. Ich gesteh’s, wenn ich irgendwo eine Wiederholung von „Urmel aus dem Eis“, „Der Löwe ist los!“, „Jim Knopf und der Lokomotivführer“ etc. über den heimischen Bildschirm flimmern sehe, bin ich immer noch hin und weg… 😉
… Als ich vor einigen Wochen für ein paar Stünderln in Augsburg weilte, habe ich, was die Sehenswürdigkeiten anbelangt, eigentlich nur mal ganz kurz quasi an der Oberfläche gekratzt. Da die schöne Stadt ja nur eine kurze Zugfahrt von München entfernt liegt, werde ich mit Sicherheit in der nächsten Zeit versuchen, meine Eindrücke zu vertiefen…
… Bevor ich mich gen Fuggerei wandte, schlenderte ich bei meinem Ausflug erst einmal ein Weilchen die schöne, ausladende Maximilianstraße entlang, sozusagen die Gute Stube Augsburgs…
… Das imposante Eingangstor zu den wuchtigen Fuggerhäusern…
… Der romantische Damenhof in den Fuggerhäusern…
… Die Maximilianstraße folgt im Verlauf der einstigen Römerstraße Via Claudia Augusta, die das 15 vor Christi gegründete Heerlager mit Oberitalien verband, und sich binnen kurzem zu einer der wichtigsten Handelsrouten Mitteleuropas entwickelte…
… Einer der größten Prachtbrunnen Augsburgs ist der Herkulesbrunnen. Er wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts gegossen und installiert…
… Das ist schon ein wüstes Ungeheuer, diese Hydra, die der Held Herkules mit seiner Keule „bearbeitet“… 😉
… Ich liebe stets die eher unauffälligen Seitengäßchen abseits der großen Prachtstraßen sehr!…
… Unweit des Rathausplatzes befindet sich die Stadtmetzg, ein Bau im Stil der Spätrenaissance. Das war viele Jahre lang die zentrale Schlachterei. Heute ist das Augsburger Sozialamt darin untergebracht…
… Es gibt seit etlichen Jahren schon eine künstleisch und musikalisch sehr wertvolle Aktion, genannt „Play me, I’m yours!“. Großenteils sehr phantasievoll und sehenswert gestaltete Klaviere werden in Stadtzentren verteilt, und jede/r, der/die kann und will, darf sich auf diesen Instrumenten nach Gusto austoben…
… Vor der Stadtmetzg hatte man ein Harry-Potter-Klavier platziert, und gerade als ich von meinem Besuch in der Fuggerei gen Rathaus schlenderte, griffen ein paar sehr junge Leute virtuos in die Tasten und gaben ein regelrechtes Konzert, dessen Bandbreite von Jazz, Ragtime bis hin zu Klassik und romantischer Filmmusik reichte. Natürlich bin ich da auf den ausladenden Stufen der Stadtmetzg voll Vergnügen lauschend „versumpft“, bis der letzte Ton verklungen war. Sogar ein naher Hydrant schien begeistert und erstaunt zuzuhören… 😉
… Der Augsburger Rathausplatz mit dem Augustusbrunnen, dem Perlachturm und natürlich dem schönen, imposanten, neugotischen Bau des Rathauses. Der weite Platz wurde übrigens erst im 20. Jahrhundert geschaffen, und ist eine Folge von Zerstörungen des 2. Weltkriegs…
Gib mir die Flöte und sing,
denn der Gesang ist das ewige Geheimnis.
Der Klang der Flöte bleibt,
wenn die Ewigkeit zu Ende ist.
Hast du in den Wäldern wie ich
dein Haus gefunden weit von den Palästen?
Bist du den Bächen in ihrem Lauf gefolgt
und geklettert auf Felsen?
Hast du im Duft gebadet
und dich im Licht getrocknet?
Und hast du das Morgenlicht
aus Weingläsern von Äther getrunken?
Hast du wie ich am Nachmittag
im Weinstock gesessen?
Und die Trauben hingen herab
wie goldene Leuchter.
Hast du in der Nacht auf dem Gras gelegen
und der Himmel war deine Decke?
Entsagend dem was kommt
und vergessend was gegangen.
Gib mir die Flöte und sing
und vergiss Schmerzen und Heilen,
Menschen sind auch nur Zeilen
beschrieben jedoch nur mit Wasser...
(Khalil Gibran)
Hier der Link zu jener außergewöhnlichen und wunderschönen Version dieses Lieds, die Fatma Said am Freitag Abend in der NDR-Talkshow „DAS!“ gesungen hat:
… Die Frage ist eigentlich überflüssig, gerade in Deutschland wissen wir das ganz genau. Man fragt alle Bekannten nach den Märchen, die sie irgendwo gehört haben, schreibt dieselben auf, bringt ein Buch heraus, landet damit einen Welterfolg und zerstreitet sich alsbald über die Frage, ob man bei den Märchen glättend eingreifen darf oder ob sie so veröffentlicht werden müssen, wie sie aufgezeichnet wurden. Ob Rapunzel schwanger sein darf, eben. Zerstritten sind wir aber noch nicht, und die Frage, ob die Märchen verändert werden dürfen, wurde im Sinn von Jacob Grimm schon entschieden, ehe wir auch nur drei zusammen hatten. Der Anfang ging so: Erst mal sehen, was sich so bei uns angesammelt hat. Dann überlegen, wen könnten wir fragen. Und danach warten, was kommt… Zitat aus der Rezension von Evelyn Kuttig…
… In dem vor kurzem erst erschienenen formidablen Buch „Es war einmal und ist noch immer“ ist auch eine von mir verfasste märchenhafte Geschichte zu finden… 😉
… so werden bei uns in Südbayern liebevoll verniedlichend Oldtimer, betagte Mopeds und seltsame Fahrzeuge kleinerer Bauart genannt… 😉
… Ein recht interessantes Schnauferl durfte ich am Sonntag morgen am Bahnhof Kochel entdecken. Mit diesem originellen Gefährt würde ich nur zu gerne eine Spritztour wagen. Umschmeichelt von den fließenden Gewändern längst vergangener Tage, und mit einem wagenradgroßen Hut angetan würde ich ausgelassen mit offenem Verdeck bei Sonnenschein durch die Lande brausen, und dann im Schutze eines rüschenbesetzten Schirms an romantischer Gestade ein formidables Picknick zelebrieren…
… Ganz besonders originell finde ich an diesem Schnauferl die Kühlerfigur… 😉
… Die älteste noch erhaltene Sozialsiedlung der Welt wurde im Jahr 1521 von Jakob Fugger für bedürftige Augsburger Bürger gestiftet, und von 1516 bis 1523 erbaut. Es entstanden nach den für die damalige Zeit hochmodern und großzügig gestalteten Grundrissen 150 Wohnungen in den durchweg zweistöckigen Häusern rund um die ersten sechs Gassen. Die Fuggerei war vornehmlich als Wohnstatt für von Armut bedrohte Tagelöhner und Handwerker gedacht. Bis ins 20. Jahrhundert beherbergte die Siedlung vor allem kinderreiche Familien. Das Recht, in der Fuggerei wohnen zu dürfen, erhielten nach eingehender Prüfung ausschließlich „würdige“ Arme…
… Ende Februar 1944 wurde das Ensemble während zweier furchtbarer Bombenangriffe beinahe völlig zerstört. Nur wenige Tage später beschloss das Fürstlich und Gräflich Fuggersche Familienseniorat, die Stiftung nach historischem Vorbild wieder aufzubauen. Bereits 1947 konnten die ersten Gebäude erneut bezogen werden, 1950 war der Wiederaufbau abgeschlossen, bis 1973 wurde durch den Hinzukauf von Trümmergrundstücken die Fuggerei um etwa ein Drittel erweitert.
… Die meisten Wohnungen der derzeit ca. 140 EinwohnerInnen sind mittlerweile ca. 60 qm groß, und modern mit Fernwärme, Kabelfernsehen und Internet ausgestattet. Die Aufnahmebedingungen der Jakob-Fugger-Stiftung für neue MieterInnen haben sich im Laufe der Jahrhunderte nicht geändert: Wer in der Sozialsiedlung wohnen will, muss AugsburgerIn, katholisch und gut beleumundet sein und seine Bedürftigkeit nachweisen können. Die Jahreskaltmiete für eine Wohnung beträgt bis heute einen Rheinischen Gulden = 0,88 Euro, die Nebenkosten tragen die Mieter selbst. Zudem müssen pro Tag drei Gebete gesprochen werden…
… Die Fuggerei ist eine Stadt in der Stadt, umgeben von acht Mauern und mehreren Toren. Untertags ist normalerweise lediglich ein Zugang geöffnet, der um 22:00 Uhr von einem Nachtwächter geschlossen wird. BewohnerInnen, die nach Mitternacht das Ochsentor passieren wollen, müssen dem Wächter einen Obolus von 50 Cent entrichten…
… Seit der Jahrtausendwende hat sich die weltälteste Sozialsiedlung zunehmend zu einem der beliebtesten touristischen Ziele in Augsburg entwickelt. Es wird eine Eintrittsgebühr verlangt, die Gelder kommen dem Erhalt der Fuggerei zugute. Es gibt seit einigen Jahren einige kleine, aber überaus informative Museen, zwei Schauwohnungen – eine moderne und eine mit Mobiliar aus dem 18. Jahrhundert -, sowie jenen Bunker, in welchem die BewohnerInnen die verheerenden Bombenangriffe des 25. und 26. Februars 1944 überstanden…
… Es ist, als würde man eine kleine, abgeschiedene Welt betreten, wenn man sich in die Fuggerei begibt. Die Siedlung strahlt viel Harmonie, Ruhe, Idylle und Frieden aus. Während meines langsamen und ausgedehnten Rundgangs habe ich es etliche Male bedauert, keine Augsburgerin zu sein – ich würde mich sofort um eine Wohnung dort bewerben…
… Das Senioratsgebäude an der Jakoberstraße. Das Fuggersche Seniorat besteht aus Vertretern der drei Familienlinien und leitet bis zum heutigen Tage die Sozialsiedlung…
… In der kleinen St.-Markus-Kirche…
… Jakob Fugger, genannt „der Reiche“. Er lebte von 1459 bis 1525, und häufte während seiner Lebenszeit schier unermessliche Reichtümer an. Als er starb, betrug sein Vermögen umgerechnet ca. 400 Milliarden Euro – neben diesem „Pfeffersack“ – eine alte Bezeichnung für äußerst gut Betuchte 😉 – sehen selbst moderne Tycoons wie Jeff Bezos, Bill Gates oder Elon Musk blass aus…
… In einem an sich recht langatmigen Buch über die Fugger habe ich mal gelesen, dass die Stiftung der Sozialsiedlung durch Jakob den Reichen so altruistisch gar nicht gewesen sein soll. Es hieß, Getreue des Kaisers und Nebenbuhler des Kaufmanns seien ihm auf die Schliche gekommen, dass er es mit der Abrechnung und Zahlung von Steuern nicht eben genau nehmen würde. Um sich der Gunst Maximilian I., der von Fugger sehr unterstützt und gefördert wurde, erneut zu versichern und einer mit Sicherheit empfindlichen Stafe vorzubeugen, sei dem schlauen Jakob die Idee mit der Fuggerei gekommen. Nichts desto trotz war die Gründung einer Sozialsiedlung für Not leidende BürgerInnen Augsburg seinerzeit höchst ungewöhnlich und beispielhaft…
… Impressionen von der Stadt in der Stadt – ihr wisst ja, wenn ihr ein Bild genauer anschauen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken. 😉 …
… Eine Musterwohnung, gestaltet mit Mobiliar aus dem 18. Jahrhundert…
… Nur eine Tür weiter hat von 1681 bis zu seinem Tod im April 1694 der Maurermeister Franz Mozart gelebt, der Urgroßvater Wolfgang Amadeus Mozarts…
… Mit viel Liebe sind häufig die kleinen Gärten gestaltet, die jedem Erdgeschossbewohner zur Verfügung stehen…
… Stets ein sehr guter Rat,…
… dem ich während meines Augsburg-Bummels am Sonntag gerne gefolgt bin. Davon demnächst mehr… 😉
… hat es mich neulich endlich mal wieder in den Nymphenburger Schlosspark verschlagen… 😉
… Nimmer ganz so prachtvoll wie im Frühjahr, aber immer noch sehr ansehnlich und farbenfroh zeigte sich ein Mandarinenten-Erpel…
… „Gut vernetzt“ sind die schön geschwungenen, schmiedeeisernen Geländer der kleinen Brücke nahe der Badenburg…
… Das Licht der schon recht tief stehenden Sonne schillerte auf den zarten Flügeln einer Libelle am Großen See…
… Und ein junger Haubentaucher zog eine Spur gleißenden, funkelnden Wassers hinter sich her…
… Familie Schwan – die Jungspunde sind fast schon so graziös und anmutig wie die Altvögel…
… Wenn Papa Schwan zu zischen beginnt, sollte man besser Reißaus nehmen… 😉
… Der kleine, sich verträumt durch den Wald südlich des großen Kanals schlängelnde Bach ist seit vielen Jahren schon zu jeder Jahres- und Tageszeit eines meiner Lieblingsmotive…
… So wie natürlich auch das weitläufige Schloss Nymphenburg selbst. Die Sonnenuntergangs-Fotos, die ich von diesem imposanten Bauwerk habe, kann ich schon gar nicht mehr zählen… 😉
… die folgenden Bilder durchaus für moderne, etwas abstrakte Fotokunst halten. 😉 Doch das sind sie ganz sicher nicht. 🙂 Bei einem Spaziergang neulich im Nymphenburger Schlosspark bin ich an einem stillen Seitenkanal, der sich durch den Wald nahe der Amalienburg zieht, auf Wasserläufer aufmerksam geworden. Das sind Insekten, zur Familie der Wanzen gehörend, deren ca. 1 bis 2 Zentimeter lange Körper und vor allem die Beinenden – Tarsen – komplett mit feinsten, wasserabweisenden Härchen bewachsen sind. Dadurch können sie sich mit Hilfe der Oberflächenspannung sehr schnell auf einer Wasseroberfläche fortbewegen…
… Das war schon faszinierend, diesen Viechern bei ihrem scheinbar schwerelosen Tanz über die Oberfläche des Kanals zuzusehen…
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