… Ein solider hölzerner Steg überbrückt einige Meter nördlich des Klosters die schmalste Stelle des romantisch-verträumten Gewässers. Schon nach den ersten Schritten verhielt ich gebannt. Ich vernahm das schöne Lied eines Teichrohrsängers, der Lautstärke nach zu schließen musste sich der kleine, gefiederte Künstler in meiner unmittelbaren Nähe befinden. Konzentriert suchte ich mit den Augen den rechterhand liegenden Schilfgürtel ab – und wurde zu meiner großen Freude alsbald fündig! Kaum fünf Meter von mir entfernt wiegte sich das Vogerl an einem Schilfhalm im sanften Sommerwind, und es hatte den Eindruck, als würde er mir sein Ständchen singen. Ich lauschte und knipste hingerissen, bis der Teichrohrsänger nach einer geraumen Weile davon schwirrte. Wieder hatte sich ein fotografischer Wunschtraum nach ungezählten vergeblichen Versuchen erfüllt!…
… Jenseits der Brücke befindet sich entlang des Wegs ein bemerkenswertes Kunstwerk: Die Schlange der Steine. Auf einer Länge von ca. 150 Metern liegen dicht an dicht bemalte Steine in allen Farben, Größen und Variationen. Mittels eines an einem knorrigen Baum angebrachten Plakats laden die Initiatoren dieser Aktion dazu ein, die Schlange mit selbst gestalteten Kreationen zu verlängern. Man hoffe, eines Tages die Umrundung des Sees vollbringen zu können. Ich schaute und staunte und erfreute mich sehr am phantasievollen, teils naiven teils sehr künstlerisch verzierten Gestein…