… Mit einem guten Buch in der Hand lässt sich das mitunter schon recht bedrohliche und unheimliche Covid19-Szenario ganz wunderbar für eine Weile ausblenden. Da ich seit meinen Kindertagen ein gar fleißiges Bücherwürmchen bin, quasi in meiner eigenen kleinen Bibliothek hause – der einzige Raum, in dem es noch keine Literaturerzeugnisse gibt, ist das Badezimmer 😉 – fällt es mir ausgesprochen leicht, mich dem ausgiebigen Schmökern zu widmen…
… In den vergangenen Wochen habe ich mir manch feines Büchlein zu Gemüte geführt:…
… King Goshawk und die Vögel – Der Irische Schriftsteller Eimar O’Duffy hat diesen Roman im Jahr 1926 verfasst, von Gabriele Haefs wurde er ganz wunderbar ins Deutsche übersetzt. Das Buch entpuppt sich als von unzähligen Anspielungen auf irische Mythen und Helden durchsetzte, atemberaubende und ungemein originelle Satire auf das Ende der kapitalistischen Welt, die entgültige Privatisierung…
… Tausend strahlende Sonnen – von Khaled Hosseini. Erzählt wird in einer Zeitspanne von etwa vierzig Jahren die Geschichte zweier Frauen in Afghanistan, Mariam und Laila, die sich trotz ihrer unterschiedlicher Herkunft schließlich im Kampf gegen die Demütigungen und Verletzungen durch den gemeinsamen Ehemann verbünden. Es ist nicht nur die bewegende Schilderung einer tiefen Freundschaft, es bringt einem beim Lesen auch die jüngste Vergangenheit des so zerrissenen Landes Afghanistan, die Schrecken der russischen Besatzung und der Taliban-Herrschaft ungemein nahe. Dieses Buch empfehle ich all jenen, die grade zur Zeit so vollmundig tönen, dass es hier in unserem Lande keine Demokratie mehr geben würde…
… Das Bekenntnis – von John Grisham. Der deutsche Buchtitel ist irreführend und schlecht gewählt, denn ein Bekenntnis gibt es in dem gut 400 Seiten langen Roman nicht. Grisham schildert in diesem Werk sehr anschaulich und beklemmend, wie eine Lüge eine ganze Familie zerstören kann und einem völlig unschuldigen Menschen das Leben kostet…
… Die Nebel von Avalon – verfasst von Marion Zimmer Bradley. Diese 1.120 Seiten starke Interpretation der berühmten Artus-Sage geht für mich immer! Die Autorin erzählt die Geschichte des legendären britischen Königs, seiner Gemahlin Guinevere, dem Lieblingsritter Lancelot, dem mächtigen und weisen Druiden Merlin aus der Sicht von Artus‘ Halbschwester Morgaine. Das ist ein Buch, in dem ich mich stets sehr gerne verliere und die Welt ringsum vergesse…
… Mit einer anderen Variante der Legenden um Artus – Der Winterkönig von Bernard Cornwell – konnte ich mich leider nicht so recht anfreunden. Das ist für meinen Geschmack schon sehr düster geschrieben und voll von Grausamkeiten, Leid, Verrat, Zwietracht und Trauer. Zu Zeiten von Corona meiner Meinung nach für sensible Gemüter eher nicht zu empfehlen…
… Nebst den angeführten literarischen Werken habe ich seit Anfang März immer während des Stünderls vor dem Schlafengehen zweiundzwanzig der insgesamt 28 Bände von Donna Leons Venedig-Krimis mit dem feinsinnigen und gebildeten Commissario Brunetti als Hauptprotagonisten weggeschmökert. Ich liebe den flüssigen, manchmal selbstironischen, bisweilen auch tiefsinnigen Stil der amerikanischen, seit vielen Jahren schon in Venedig lebenden Autorin. Bemerkenswert ist, dass die Brunetti-Krimis inzwischen in weit über hundert Sprachen übersetzt wurden, allerdings nicht ins Italienische. Vielleicht ist die häufig sehr unverblümte Kritik der Romanhelden an der italienischen Politik der Grund dafür. 😉 …
… Nebst dem ausgiebigen und erbaulichen Lesefutter darf natürlich die Nahrung für den Körper keineswegs fehlen. Deshalb werde ich mir nun eine deftige Brotzeit kredenzen. 😉 …
… Habt es fein, und bleibt gesund!…