unter meinen Freundinnen und Freunden:
Ich habe vor 10 Jahren eine Depression mit Angststörungen erfolgreich überstanden und bewältigt. Ich weiß, was in vielen Menschen vorgeht, die JETZT aus Existenzängsten in einen dunklen Strudel hineingezogen werden. Ich weiß, dass es auch mir sehr klamm im Bauch wird, wenn ich an meine Freundinnen und Freunde mit Risiken denke. Ich habe einige Krebspatienten im Freundeskreis, die um Himmels willen bitte nicht mit Corona angesteckt werden sollen, weil dann die Chemo nicht stattfinden könnte, ebenso Immunsupprimierte und ältere Menschen.
Meine persönlichen und beruflichen Existenzängste (freiberuflicher Künstler) habe ich Gott sei Dank und Dank meiner hinter mir liegenden Therapie und meiner guten Auftragslage, wenn alles rum ist, ganz gut im Griff.
Was ich Euch jetzt sagen will: Ich erwarte von Euch keine rosaroten Posts. Aber ich erwarte von euch, dass ihr die negativen Gedanken der Menschen nicht weiter anheizt und verstärkt: „Die Maßnahmen der Regierung bringen doch eh nix.“ Wahlweise: „Sie sind zu früh oder zu spät erfolgt.“ Und sonstige wohlfeile negative Posts. Wir wissen alle, dass es schwer wird, dass vielen die Decke auf den Kopf fallen wird. Wir wissen, dass nach Corona noch schwierige Zeiten kommen werden. Ich selber habe die Hoffnung, dass nach Corona vieles BESSER sein wird als jetzt, dass die Kliniken und Pflegekräfte besser ausgestattet werden, dass einige Auswüchse des Neoliberalismus zurückgedreht werden, dass Menschen die Erfahrung gemacht haben werden, wie gut es war, füreinander Zeit gehabt zu haben, wieder einmal telefoniert zu haben uva. Ich selber zolle allen, die gerade an ihre Grenzen geraten, großen Respekt. Ich zolle auch Ministerpräsident Söder – jeder der mich kennt, weiß, dass ich vieles an ihm kritisiert habe – großen Respekt. Von den professionellen Seelsorgerinnen und Seelsorgern unter meinen Facebookfreunden erwarte ich: Keine Nörgeleien, kein Verstärken der Angst, kein Löschen der glimmenden Dochte und Zerbrechen der ohnehin angeknacksten Seelen. Sondern, auch wenns euch schwer fällt: Mut machen, Zuversicht verstärken, Menschen, die gerade in ein Loch fallen, auf die wenigen Silberstreife am Horizont aufmerksam machen.
Wer sich daran nicht hält, weil er denkt, gute Gründe zu haben: Ich werde dich ein paar Monate lang in meinem Facebook-Account stumm schalten. Nicht entfreunden, denn wir bleiben ja Freunde. Aber das Heruntergezogenwerden tut mir und auch vielen anderen nicht gut. Es lähmt und nimmt die Kraft.
Schreib mir lieber so Sachen wie, dass in Österreich eine Woche nach den Ausgangsbeschränkungen die Zahl der Neuinfizierten erstmals langsamer steigt, was nicht bedeutet, dass die Österreicher nun über den Berg sind. Da gibt es einen Silberstreif, aber einen langen anstrengenden Weg. Wir schaffen das, wenn nicht die Angst uns lähmt, sondern Mut gestärkt wird.“
Copyright: Wolfgang Buck
Diesem Text schließe ich mich an. Wer versucht, hier auf meinem Blog in seinen Kommentaren steile Thesen, was man alles hätte besser machen können, was alles falsch gemacht wurde, und gemacht wird, zum Besten geben will, wer versucht, auch nur ansatzweise hier eine Verschwörungsschwurbelei los zu werden, wird von mir unverzüglich auf die Blacklist gesetzt und blockiert…
Bleibt cool, bleibt vernünftig, bleibt im Umgang miteinander und vor allem im WWW sachlich! Haltet euch an die Fakten! Prüft alles, was euch merkwürdig erscheint, doppelt und dreifach nach!…
Bleibt gesund!