… und die Erinnerung an ein schönes, großes Graffiti im kurzen Tunnel einer Unterführung bei Murnau im Blauen Land, das mir am Sonntag Abend am Ende meiner Nebelwanderung bereits aufgefallen war, lockten mich vor ein paar Tagen mit schier unwiderstehlicher Macht noch einmal Richtung Staffelsee…
… Nachdem ich die Webcam-Bilder der sanft verschneiten Landschaft nahe Murnau betrachtet hatte, gab es für mich kein Halten mehr, ich schnappte mir den Rucksack, packte mich warm ein, und fuhr per Bahn gen Süden…
… Und war, je näher ich dem Ziel kam, so freudig gefesselt vom Anblick der strahlend weiß angezuckerten Berge, dass ich meinem Vorsatz, nicht mehr aus einem fahrenden Zug oder Bus zu fotografieren, ganz schnell untreu wurde…
… Dabei gelang mir auch eine Aufnahme, die ich seit etwa zwei Jahren ungezählte Male vergeblich versucht hatte: Der Blick auf den Staffelsee mit der hoch aufragenden Gebirgskette dahinter – schwierig, weil grade an der Stelle der Zug meistens noch einmal Fahrt aufnimmt, und die Reihe der neben dem Gleis gepflanzten Bäume immer wieder ins Bild huscht. Diesmal hatte ich wohl zufällig genau die einzige größere Lücke erwischt… 😉
… Nach einem kurzen Marsch hatte ich mein Ziel erreicht, die Unterführung der Straße Richtung Seehausen…
… Ich liebe diese Kuh! Sie guckt so selig, vielleicht hat sie ja ein paar besonders gehaltvolle Kräutlein genascht… 😉
… Die Fischer- und Bootshäuser von Seehausen…
… Das Seehauser Fischerstechen. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts anlässlich einer Hochzeit zum ersten Mal aufgeführt, und findet seit 1985 als Auftakt eines großen Seefests am 15. August wieder alljährlich regelmäßig statt…
… Der rote Drache, Zier des Seehauser Dorfwappens. Bereits im frühen Mittelalter war der Heilige St. Michael, dessen Attribut dieses Fabelwesen ist, der Schutzpatron Seehausens, sowie der kleinen Kapelle St. Simpert auf der nahen und größten Staffelsee-Insel Wörth…
… Das schmucke Passagierschiff „Seehausen“, welches während der warmen Jahreszeiten schier unermüdlich seine Runden über den Staffelsee dreht…
… Der silberne Hecht ist nebst dem roten Drachen auch im Seehausener Wappen zu finden, und steht als Symbol für die einstige große Bedeutung des Fischfangs für das hübsche Dorf am Ostufer des Staffelsees…
… Ein Weilchen überlegte ich, ob ich langsam zurück zum Bahnhof schlendern und auf den nächsten Zug gen München warten, oder noch ein wenig weiter wandern sollte. Ich entschloss mich schnell für letzteres – es war so ein feiner, sonniger Spätherbsttag, auch wenn inzwischen in den niederen Lagen die Pracht des ersten Schnees weggeschmolzen war…
… Ein großes, hölzernes Wegkreuz, flankiert von zwei hoch aufragenden Pappeln, zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Gemächlich lenkte ich meine Schritte dorthin, aufmerksam beobachtet von einem sehr hübschen, samtpfotigen Rotschopf…
… Nach etwa einer Viertelstunde hatte ich das Wegkreuz erreicht, und wurde mit einem der schönsten Ausblicke auf den Staffelsee, das Seehausener Ried und die Insel Wörth belohnt…
… Lange gab ich mich dem glücklichen Schauen und Staunen hin. „Aber nun gehen wir zurück.“, maulte der Innere Schweinehund. „Du kannst mich mal, jetzt gehen wir noch ein Stückerl weiter!“, antwortete ich energisch und setzte mich wieder in Gang… 😉
24 Antworten zu “Der erste Schnee…”
Dann darf man sich sicher demnächst auf die ersten Schneebilder freuen. Wie schön.
Ich wollte heute ganz früh Richtung Mittenwald losziehen, um Schneebilder zu schießen, konnte mich aber nicht von meinem warmen Bettchen losreißen. 😉 Was sich im Nachhinein als weise herausgestellt hat, denn da ein totaler Stromausfall von den frühen Morgenstunden bis in den späten Vormittag hinein den kompletten Zugverkehr am Hauptbahnhof lahmgelegt hatte, wäre ich wohl ganz schön doof dagestanden.
… manchmal ist es gut, wenn man auf sein Bauchgefühl reagiert! 😊
So ist es! – Ach, was hätte ich mich geärgert, wenn ich in Finsternis und Kälte aufgestanden und dann ganz doof am Bahnhof gestanden wäre. 😂
😄😂
😉
Wiedermal ein eindrucksvoller Bildbericht, liebe Margot.
Schnee? bei uns nicht, dafür bestes Herbstwetter, mit allem, was dazu gehört, zum Ansehen nicht schlecht … mehr geht aber nicht!
Danke, liebe Rose.
Während der letzten Tage hat es in den Bergen schon ganz ordentlich geschneit, gestern mussten nahe Garmisch Partenkirchen sogar zwei Bahnstrecken gesperrt werden, weil aufgrund von Schnee und wildem Sturm Bäume umgerissen worden waren.
Das sind ja wirklich wunderschöne Ansichten. Deine Berge bewundere ich ja eh immer wieder und bin beeindruckt von diesen gewalrigen Gebilden der Natur. Die Kuh gefällt mir auch. Sie sieht so zufrieden aus. Ein Stückchen heile Welt ist das oder eben genau so, wie es eigentlich sein müsste.
Ich würde gerne mal mit dir auf Fototur gehen. Alleine kann ich mich manchmal nicht aufraffen und für andere bin ich viel zu langsam.
So, und jetzt kucke ich mir die Berge nochmal an.
Liebe Grüße
PS: Anfang der Woche schicke ich die Wolle los. Probier es mal. Wenn es gut tut, lassen wir uns was einfallen, dass das Anlegen komfortabel geht.
Ich erfreue mich auch auf jeder Tour an der Schönheit der südbayerischen Landschaft und der Berge. Ich kann nie genug davon kriegen…
Wir hätten ganz sicher viel Freude und schöne Stunden auf einer gemeinsamen Fototour, liebe Gudrun. <3
Vielen Dank, dass du an mich gedacht hast, und mir die Schafwolle schicken willst!
Herzliche Grüße!
Du bist aber gar nicht nett zu deinem Schweinehund 😜
😂
Heute früh habe ich ihn gewinnen lassen. 😉 Und freue mich immer noch darüber, denn wenn ich das nicht getan hätte, wäre ich in aller Herrgottsfrüh am Bahnhof gestanden und hätte mich maßlos darüber geärgert, dass wegen eines kompletten Stromausfalls bis in den späten Vormittag kein Zug fahren konnte.
Oh, wieder so ein schöner Ausflug. Diese Graffiti sind wirklich toll.bWürden gut zu meinen Stromhäuschen passen. Habe heute übrigens wieder eins entdeckt, habe aber wegen des Regens nicht angehalten. Der rote Kater ist natürlch wieder mein Favorit. Und die Berge und der See und und und…
Solche Ausflüge geben mir immer sehr viel Kraft und Lebensmut…
Der Vorteil als Fußgängerin ist, dass ich dieses feine Graffiti in aller Ruhe bewundern und fotografieren konnte, als Auto- bzw. RadfahrerIn huscht man in der Regel ja schnell daran vorbei. 😉
Seit einer Weile kreuzen vermehrt rote Miezen meinen Weg – vielleicht ist das ein Zeichen, ich habe nur keinerlei Ahnung, für was. 😉
Na, die Roten wissen halt, dass ich ganz toll freue, wenn Du sie zeigst 😉
Das denke ich auch, liebe Hedwig. 😉
☺😊☺😉
Schnee haben wir hier im Bergischen Land noch nicht, aber es ist schon merklich kälter geworden.
Aber immer noch über Null!
Umso lieber schaue ich mir deine ersten sanften Schneefotos an….
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
Rosie
Richtig Schnee gibt es bei uns eigentlich auch nur in den Bergen, so ab achthundert Höhenmetern. Das, was in den niederen Lagen an Schnee fällt, taut untertags noch immer weg. 😉
Danke, liebe Rosie, ich wünsche dir auch einen feinen Sonntag!
So leicht überzuckert sieht die Landschaft auch immer sehr schön aus…..
Oh, ja! 🙂 Da möchte ich immer so gerne malen oder zeichnen können…
🙂
Wonderful post! The artwork is lots of fun!
Thank you, dear Resa!