Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Klein aber fein – M. Wasmeiers Bauernmuseum…

… Markus Wasmeier ist nicht nur einer der erfolgreichsten deutschen Skirennfahrer – er gewann unter v. a. bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer 1994 zwei Goldmedaillen im Super-G und Riesenslalom -, der gelernte Maler und Lackierer, Sohn eines Lüftlmalers und Restaurators, ist seit vielen Jahren schon sehr an der Geschichte Bayerns, der Pflege und Bewahrung historischer Kulturgüter interessiert…

… Im Jahr 2007 eröffnete er sein eigenes kleines Freilicht-Bauernmuseum. Die sieben Höfe samt Alm und kleiner Kapelle liegen malerisch in einer Senke nahe des Örtchens Fischhausen am südlichen Ende des Schliersees…

… Nachdem mein erster Versuch, zu Wasmeiers Museumsdorf zu gelangen, neulich an Pleiten, Pech und Pannen der Bayerischen Oberlandbahn kläglich gescheitert war, machte ich mich am Dienstag erneut auf den Weg. Zwar gestaltete sich der erste Teil der Anreise, der Weg von meiner Bude zum Hauptbahnhof, aufgrund einer Bauerndemo – tausend schwere Traktoren verpesteten stundenlang die ohnehin schon ordentlich mit Feinstaub belastete Stadtluft – ein wenig schwierig – aber der BOB-Regionalzug fuhr diesmal – sogar pünktlich auf die Minute!…

… Vom kleinen Bahnhof Fischhausen/Neuhaus aus muss man nur noch mehr „oamoi umfoin“ (einmal umfallen), d. h. vorsichtig die vielbefahrene Bundesstraße queren, und schon ist man nach dem Lösen der Eintrittskarte auf dem Museumsgelände…

… Die Winterstube – eine ehemalige Holzerhütte, in der voraussichtlich 2020 eine Ausstellung über das Leben der Holzknechte in den Bergen eröffnet wird…

… Nach kurzem Marsch über einen Feldweg ist man auch schon am Dorfeingang. Dort befindet sich der Schweinestall mit zwei seltenen bayerischen Wollschweinen, die sich leider nicht blicken ließen, sondern tief und fest in ihrer Hütte pennten. Aber ein draller Buchfink trippelte zierlich über die matschige kleine Koppel und pickte angelegentlich im Schlamm…

… Auf einer Anhöhe befindet sich ein Almkaser, der ursprünglich aus meiner Heimat Berchtesgaden stammt, und von einem Bergrücken über dem Königssee Stein für Stein und Bohle für Bohle hierher versetzt wurde…

… Ich will keinesfalls behaupten, dass heutzutage die SennerInnen auf den Almen im Luxus leben, aber in früheren Zeiten war das Hausen in so einem Kaser schon weitaus karger und ärmlicher…

… Blick von der Alm auf das kleine Dorf…

… Der Beham-Hof, erbaut im Jahr 1660, diente als Lagerstätte für Getreide, Saatgut, Wägen und Rossgeschirre…

… Die kleine Heilig-Kreuz-Kapelle, erbaut vom Lüftlmaler und Restaurator Günther Wasmeier, „Wasis“ Vater. Sie bietet Platz für zwanzig Personen…

… Gegenüber der Kapelle steht das Handwerkerhaus mit seinen originalgetreu eingerichteten Werkstätten aus längst vergangenen Tagen – Schuster, Glaser, Schreiner und Schmied zeigen und erklären dort vor allem in der Hauptsaison ihre Tätigkeiten. Und eine kleine Schnapsbrennerei kann man ebenfalls besichtigen (sowie köstliche Schnäpse und Liköre verkosten 😉 )…

… Den Ortsmittelpunkt bildet der stattliche Lukas-Hof, er wurde bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts im Tegernseer Tal errichtet…

… Und demnächst geht hier die virtuelle Führung durch Wasmeiers Bauernmuseum weiter… 😉


17 Antworten zu “Klein aber fein – M. Wasmeiers Bauernmuseum…”

  1. Ein ganz toller Beitrag liebe Martha . Eine feine ländliche idylle, in Bild und Wort lebhaft und anschaulich beschrieben . Für dich und deine Leser eine erlebnisreiche Tour.

  2. Liebe Martha,
    Danke fürs Mitnehmen und die vielen schönen Foto-Impressionen. Es ist so wichtig, dass es auch heute immer wieder Menschen gibt, die sich für die Pflege und den Erhalt der Heimat einsetzen und ihre Zeit, und natürlich auch ihr Geld, investieren.
    Liebe Grüße
    moni

  3. Ein schöner Ausflug. Ach ja, alte Handarbeitstechniken zeigen und erklären, das wünsche ich mir auch, überhaupt, zu zeigen, wie man früher gelebt hat.
    Ein feines Museum stellst du vor. Deine Fotos sind natürlich auch wieder Klasse.

    • Anfangs war ich nicht so recht angetan. Das hat sich aber dann rasch geändert. 😉 Mittlerweile bin ich so angetan von dem kleinen Bauernmuseum, dass ich wahrscheinlich am 3. November zum Leonhardiritt noch einmal dorthin fahren werde.
      Vielen Dank, liebe Gudrun! Ich grüße dich herzlich!

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