… gehört zum Markt Oberstdorf, befindet sich auf ca. 1155 Metern Höhe, und ist somit eine der höchst gelegenen Ansiedlungen Deutschlands. Es liegt am Beginn des Dietersbachtals und zählte früher elf Gehöfte und eine Kapelle. Davon sind fünf Häuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert, sowie die kleine Kapelle aus dem 17. Jahrhundert erhalten geblieben…
… Die Gründung des Dorfes geht vermutlich auf die mächtigen Herren von Rettenberg zurück, deren Sitz die Burg Rettenberg über dem Illertal gewesen war. Diese förderten wohl eine Ansiedlung von Walsern, einer alemannischen Volksgruppe im Alpenraum…
… Gerstruben war bis ins Jahr 1892 ganzjährig von Bergbauern bewohnt. Als ein Damm geplant war, um zur Energiegewinnung die Wasser des Dieterbachtals aufzustauen, wurde das Dorf verlassen, denn es wäre dem Stausee zum Opfer gefallen. Da sich damals jedoch in und um Oberstdorf zu wenige Nutzer elektrischen Stroms fanden, ließ man das Dammprojekt fallen…
… Wenige Jahre später erwarb der Freiherr, Kunstliebhaber und Industrielle Cornelius von Heyl zu Herrnsheim das Dieterbachtal als Jagdrevier. Ihm ist es zu verdanken, dass zumindest eine Handvoll der alten und wunderschönen Holzhäuser erhalten blieb. Seit 1953 ist Gerstruben Eigentum eines Oberstdorfer Vereins und wird als Museum gepflegt…
… Zu diesem kleinen Schmuckstück alter bayerischer Architektur und Heimatpflege kann man nur zu Fuß gelangen – mit dem Oberstdorfer Wanderbus Nr. 8 bis zur Haltestelle Golfplatz, links abbiegen, und einer schmalen Straße folgen. Nach den ersten fünfhundert Metern geht es stetig sehr steil bergan. Meine Lunge, mein Herz und die wenigen Beinmuskeln, die ich noch mein Eigen nenne, mussten am Donnerstag, als ich diese Tour vormittags in Angriff genommen hatte, enorm viel arbeiten. Aber schließlich hatte ich mein Ziel erreicht…
… Unterwegs gab es zum Glück immer wieder Gelegenheiten für Foto- und Verschnaufpausen:…
… Vor dem schweißtreibenden Anstieg:…

… Kein Bergweg ohne Marterl – Stelen oder bemalte Holztafeln, die an Verunglückte erinnern…

… Blick auf den Höllentobel, eine sehr enge, schroffe und finstere Schlucht, die der Dietersbach auf seinem Weg ins Tal ausgewaschen hat…




… Nach schier unmenschlicher, eineinhalb Stunden dauernder Schinderei hatte ich endlich mein Ziel erreicht:…














… Eines der Anwesen, das Jakobe-Haus, dessen originalgetreu eingerichteten Innenräume man eigentlich nur Samstags besichtigen kann, war zu meiner großen Freude ausnahmsweise am Donnerstag geöffnet. Die Bilder meines Rundgangs zeige ich euch demnächst…