… liegt auf einer zungenförmigen Halbinsel. 7/8 der historischen Altstadt, ca. 55 km südöstlich von München entfernt, sind vom Inn umschlossen. Bereits in der Bronzezeit gab es dort eine Ansiedlung. Urkundlich erwähnt wird Wasserburg zum ersten Mal Ende des 11. Jahrhunderts, die Reste einer eingestürzten Tuffsteinmauer sowie einer Grablege samt Skelett, die bei Ausgrabungen gefunden wurden, zeugen davon, dass es auf der Innhalbinsel seit der vorchristlichen Zeit eine befestigte Ortschaft gegeben haben muss…
… Durch die Innschifffahrt und den Salzhandel gelangte Wasserburg alsbald zu Wohlstand und erwarb im 13. Jahrhundert die Stadtrechte. Mitte des 13. Jahrhunderts übernahmen die Wittelsbacher Herzöge den Besitz Wasserburgs. Während des dreißigjährigen Kriegs wehrten sich die Bürger der Stadt sowie die umliegenden Bauern vehement gegen die Stationierung der kaiserlichen und bayerischen Truppen, die Revolte wurde niedergeschlagen, die Stadt erfolgreich gegen die anstürmenden schwedischen Truppen verteidigt. Noch heute gedenken die Wasserburger der Schlacht am Achatzberg im Januar 1705, als während des Bayerischen Volksaufstands gut tausend rebellierende Bauern und Bürger von den österreichischen Besatzern vernichtend geschlagen worden waren…
… Die mittelalterliche Altstadt Wasserburgs ist nach wie vor beinahe vollständig erhalten, viele der Gebäude im ursprünglichen Innviertel-Baustil – schmucke, teils aufwändig verzierte Fassaden mit flachen Pultdächern, und kühlen, romantischen Innenhöfen (die leider nur während einiger spezieller Führungen zu besichtigen sind). Beeindruckend ist die kulturelle Vielfalt der schmucken Stadt am Inn…
… Eines dieser kulturellen Ereignisse, das Fest der Nationen, hat mich am Samstag nach langen Jahren endlich wieder einmal nach Wasserburg geführt…
… Als ich aus dem Bus stieg, der mich vom einige Kilometer entfernten Bahnhof Reitmehring in die Altstadt gebracht hatte, fiel mein erster Blick auf die kleine Max-Emanuel-Kapelle. Dort hatte ich an einem frühen Morgen vor fast dreißig Jahren, als ich die praktischen Prüfungen zur Restaurantmeisterin ablegte, den Heiligen Laurentius, Schutzpatron der Köche und Kellner, um Beistand gebeten – mit Erfolg… 😉
… Nur wenige Gehminuten entfernt liegt der Marienplatz mit dem Rathaus und der Kirche Zu Unserer Lieben Frau, umrahmt von einer gar herrlich anzusehenden Häuserzeile…
… Ihr wisst ja, wenn ihr euch ein Bild genauer ansehen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
… Im Schatten des Rathauses hatten sich zwei schottische Dudelsackspieler eingefunden, und ihre sowohl schön als auch seltsam anmutenden Weisen geleiteten mich ein Stück die Salzsenderzeile hinab…
… Auf der großen Bühne nahe der Stadtverwaltung musizierte eine Gruppe orientalisch anmutende Weisen, die wohl aus Anatolien bzw. der Türkei stammen mochte, leider ist es mir trotz längerer Suche bis jetzt nicht gelungen, ihren Namen oder gar einen Videoclip ausfindig zu machen…
… Gemächlich schlenderte ich weiter, höchst dankbar dafür, dass dank der Nähe zum breiten, träge dahin strömenden Inn stets ein frisches Lüfterl durch die sommerheißen Gassen strich…