… Bevor der Fluss, der Süd- und Niederbayern fast dreihundert Kilometer lang von Nord nach durchquert, und bei Deggendorf in die Donau mündet, nahe der Ortschaft Krün aufgestaut wird, macht er seinem vermutlich aus dem Keltischen stammenden ursprünglichen Namen Ysura = die schnell Fließende, Reißende alle Ehre…

… Da am Dienstag die Hitze noch aushaltbar war, und es mich unwiderstehlich erneut in die Mittenwalder Gegend zog, beschloss ich, von Krün aus einige Kilometer weit durch das obere Isartal zu wandern. Nach der Fahrt mit einem meiner Lieblingsbusse – die DB-Linie 9608 – hatte ich endlich Gelegenheit, den schönen, im Jahr 1697 erbauten Gashof „Zur Post“ in Krün, das kleine, barocke Kircherl und das Rathaus samt seiner schönen Lüftlmalerei zu fotografieren, bevor ich mich Richtung Isar wandte…








… Das Wettersteinmassiv und die Zugspitze…


… Der eingeschlagene Weg, der mich mal östlich mal westlich entlang der Isar südwärts führte, war ein sehr interessanter Natur-Erlebnispfad, der mittels zwanzig großer Schautafeln sehr lehrreiche Einblicke in die Biologie und Geologie der Region vermittelt…
… Seit 1924 wird die Isar bei Krün mit einem etwa fünf Meter hohen Wehr aufgestaut. Früher leitete man die gesamten Wasser des Flusses in einen Kanal zum Walchensee-Kraftwerk um, was der Biodiversität des Flusslaufs mit seinen breiten, sich beständig verlagernden Kiesbetten enormen Schaden zugefügt hatte. Seitdem sich zum Glück ab den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts ein Umweltbewusstsein entwickelt hatte, zweigt man nur mehr ungefähr vierzig Prozent der Isar ab, 2012 errichtete man an der Westseite des Wehrs eine Fischtreppe, so dass die heimischen Forellenarten wieder ungehindert ihre Laichzüge flussaufwärts durchführen können …
… Am Isarstausee…

… Der Flusslauf mit seinem sich ständig verändernden und mäanderndem Bett, den Kies- und Geröllbänken, kleinen stehenden Gewässern zwischendrin bietet einer Vielzahl an Tieren und Pflanzen Lebensraum…

… Ein Buchfink beäugte mich neugierig…

… Und an einen jungen Grünfink konnte ich mich erstaunlich nahe heranpirschen…

… Zartgeflügelte Schönheiten tummelten sich zuhauf im Schilfsaum des Stausees…




… Und weil ich grade das schöne und interessante Buch „Die Wiese“ des von mir sehr bewunderten Tier- und Naturfilmers Jan Haft gelesen und auch ein bisschen verinnerlicht habe, galt mein besonderes Augenmerk natürlich nicht nur den hoch aufragenden Bergmassiven ringsum und dem Gewässer, sondern auch der vielfältigen Flora ringsum…










… Nach etwa vier Kilometern fand meine Wanderung an der Bushaltestelle nahe des sogenannten Isarknies, einer sehr engen Biegung des Flusses, ein Ende. Ich habe diesen Ausflug wieder einmal sehr genossen, und da gut die Hälfte des Wegs im Waldschatten verlief, musste ich nicht allzu viel unter der Sommerhitze leiden…