… Benannt ist dieser historische Ort nach dem Heiligen Emmeram, Mitte des 7. Jahrhunderts Bischof von Poitier und anschließend Regensburgs, der auf eine gar grausige Weise den Märtyrertod erlitten haben soll – man hatte ihm bei lebendigem Leibe nach und nach sämtliche Glieder abgeschnitten. Jahre später ließ der damalige Herzog Theodo die bei Aschheim im Osten Münchens begrabenen sterblichen Überreste Emmerams exhumieren und auf einem Floß nach Regensburg überführen. Just an der Stelle des heutigen Biergartens soll seinerzeit das Floß mit dem Leichnam in die Wasser der Isar gelassen worden sein…
… Eine Mühle St. Emmeram, in welcher zunächst nur die ansässigen Bauern ihr Korn zu Schrot mahlen durften, wurde urkundlich im 11. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt. 1825 erhielt das Anwesen die Konzession zum Bierausschank, 1866 wurde es zur heutigen Gestalt umgebaut, und 1903 vollständig in eine Gastwirtschaft umgewandelt. Besonderen Zulauf erhielt die St. Emmeramsmühle gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als die damalige Künstlerszene des nicht weit entfernt liegenden Schwabing diesen Ort als einen idyllischen Treffpunkt auserkor. Vor einigen Jahren erlangte die einstige Wirtin Nina Zacher traurige Berühmtheit – sie war an ALS erkrankt, und hatte, um auf diese Krankheit aufmerksam zu machen, ihr Leiden publik gemacht…

… Unweit der Wirtschaft befindet sich eine kleine Kapelle, ein 1866 errichteter Ersatzbau für den Mitte des 18. Jahrhundert geweihten und im Zuge der Säkularisation im Jahr 1820 abgerissenen Wallfahrtsort, dessen Ausstattung von den berühmten Brüdern und Barockkünstlern Cosmas Damian und Egid Quirin Asam angefertigt worden war. Was mag das einst für ein wunderschönes barockes Kleinod gewesen sein…

… Dieses Backsteingebäude fand ich ganz besonders interessant, ich vermute mal, es handelt sich dabei um einen Überrest des einstigen Mühlenkomplexes. Meine Überraschung war schon groß, als ich im Laufe meiner Betrachtungen feststellen musste, dass es die Toiletten beherbergt… 😉




… Überquert man auf der nahen Brücke den Isarkanal, befindet man sich binnen weniger Minuten im schönen Naherholungsgebiet der Isarauen – Natur pur, und das nur wenige Kilometer vom lärmenden Zentrum des „Millionendorfes“ München entfernt…
… Obwohl natürlich auf meinem kleinen Rundkurs ein gerüttelt Maß an Sonntagsspaziergängern, Joggern und Radfahrern meinen Weg kreuzten, durfte ich doch ein paar feine Naturbeobachtungen machen. Eine Schwanzmeise zum Beispiel, die sich an den Resten des in einem Gebüsch aufgehängten Winterfutters gütlich tat…

… Sowie einen Zwergtaucher – noch nie hatte ich dieses Federvieh zu Gesicht bekommen! Ich hatte bis gestern abend – danke, lieber Jürgen, für deine profunde Auskunft! – überhaupt keine Ahnung davon, dass es so einen Wasservogel überhaupt gibt!…
… Blesshühner sind wahre Meister darin, übers Wasser zu laufen… 😉





… Noch eine Handvoll weiterer Eindrücke…






… Mitte der Woche wird es mich voraussichtlich wieder in Richtung Berge ziehen. Ich freue mich schon darauf, euch davon zu berichten. Habt es fein, meine Lieben…