Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Es nimmt einfach kein Ende…

… Gestern nachmittag wollte ich bei der DRV Bayern Süd nachforschen, wie weit denn die Erstattungsmodalitäten mit der AOK Bayern und dem Jobcenter München Mitte inzwischen gediehen sind, und wann ich mit der Überweisung des dann noch verbleibenden Rests der Rentennachzahlung rechnen dürfe, denn die volle Erwerbsminderungsrente wurde mir ja rückwirkend ab dem 1. Januar 2019 gewährt. „Ach, das können wir Ihnen nicht so genau sagen.“, erläuterte mir eine etwas verschlafen wirkende Mitarbeiterin. „Das kann manchmal ganz schnell gehen, und sich manchmal aber auch hinziehen. Das kommt ganz darauf an, wie rasch Krankenkasse und Jobcenter auf unsere Anschreiben reagieren. Die AOK ist da in der Regel sehr flott – aber die Jobcenter…“ Und dann folgte ein bedeutungsschweres Seufzen. Ich hakte nicht weiters nach. Ab Montag ist meine Sachbearbeiterin im Jobcenter wieder vom Urlaub zurück, da werde ich ihr gleich mal auf die Zehen treten…

… Der Abteilung für berufliche Wiedereingliederung im Jobcenter München Mitte habe ich in einer Mail für ihre Bemühungen gedankt, mich wieder ins Berufsleben zurückführen zu wollen. Und mir dann große Mühe gegeben, sie mittels sorgfältig gewählter Worte sowie anhand von beigefügten Scans meines Rentenbescheids, des Schwerbehindertenausweises und der Diagnose aufgrund der komplexen genetischen Untersuchung der TU München etc. von der Vergeblichkeit ihrer sicher gut gemeinten Bestrebungen zu überzeugen. Ein wenig habe ich die Hoffnung, dass meine eingereichten Unterlagen ihren Zweck erfüllen werden – aber nach meiner geballten Ladung negativer Erfahrungen mit Ämtern und Behörden lassen sich erhebliche Zweifel einfach nicht zum Schweigen bringen. Insgeheim rechne ich ein wenig damit, dass man mir, wie das schon einmal geschehen ist, trotz meiner Bemühungen, in naher Zukunft Bewerbungsvorschläge für Catering- und Partyservice-Unternehmen unterbreiten wird – selbstredend unter Androhung von Sanktionen, falls ich diesen nicht Folge leisten würde -, die allesamt „junge, agile und belastbare MitarbeiterInnen“ suchen…

… Meine Jobcenter-Sachbearbeiterin hatte mir Anfang vergangener Woche einen Brief angekündigt, in welchem sie mir die Kontaktdaten zu einer Sachbearbeiterin namens Abt verraten würde, da man ja aufgrund meiner Berufsunfähigkeit ab 1. April meine Aufstockung nach SGB II in die Grundsicherung nach SGB XII umwandeln müsse. Gestern vormittag kam dieses Schreiben dann endlich bei mir an. Es hat sage und schreibe acht Tage gedauert, um es über eine Strecke von ca. drei Kilometern vom Jobcenter München Mitte bis zu meiner Behausung zu transportieren – da hat man wohl die langsamste Postschnecke ausgesucht. In diesem Brief wurde ich auch darüber informiert, dass ich bis spätestens 16. März bei Frau Abt einen Termin vereinbaren müsse, damit ich dann ab Anfang April die Grundsicherung beziehen könne. Nur – die Frau Abt befindet sich bis 21. März in Urlaub, und ihre Vertretung nimmt keine neuen Fälle an, sondern bearbeitet ausschließlich AltkundenInnen. Zum Glück erhalte ich Mitte nächsten Monats die Abschlussabrechnung meines Arbeitgebers, sonst würde es finanziell ziemlich zappenduster aussehen…

… Als wolle er mich trösten und aufmuntern, hat der Große Himmelsmaler gestern am frühen Abend wieder einmal ein grandioses Farben- und Wolkenspektakel über München entfacht. Während ich gebannt dem Himmelspiel zusah, sprach ich mir innerlich immer wieder Mut zu: „Nicht aufgeben! Du schaffst das! Die kriegen dich nicht klein! Eines Tages hast du diesen ganzen Wahnsinn hinter dir, und heil überstanden!“ Und dann werde ich mich auf’s Sonnenbankerl am Mesnerhäusl bei Aidling im Blauen Land setzen, über den Riegsee hinweg auf das Wettersteinmassiv schauen, die warme Frühlingssonne genießen und denken: „Das Leben ist schön!“…


27 Antworten zu “Es nimmt einfach kein Ende…”

  1. Sowas ist bestimmt sehr nervenaufreibend….ich drücke dir die Daumen, dass deine Befürchtungen sich nicht bestätigt und das Amt dich nun endlich mit Jobvorschlägen in Ruhe lässt

    • Ja, das kostet schon sehr viel Nervenkraft… Ich hatte mich auf die Rente gefreut, darauf, endlich nach Lust und Laune voll und ganz dem nachgehen zu können, was mir am meisten Freude bereitet: Schreiben und Fotografieren. Aber da hat man in den Münchner Behörden anscheinend etwas dagegen, man gibt sich alle erdenkliche Mühe, mir den Start in den Ruhestand so intensiv als nur irgend möglich zu vergällen…
      Danke schön!

      • Es gibt immer zwei Möglichkeiten, entweder lässt man sich davon zermürben, oder man macht einfach stoisch weiter, bis sie es kapieren. Problem ist nur, man will die 2. Möglichkeit, aber die Geduld erlaubt nur die 1. 🙈 halte durch und lass dich nicht irre machen 👍

        • Oh, ich hab einen enormen Sturschädel. Und zum Glück einige gute FreundeInnen, die mir sehr zur Seite stehen. Diese Bürokratenhanseln und -greteln kriegen mich ganz sicher nicht klein.

  2. Liebe Margot, als erstes ein großes Lob für die tollen Fotos. Als zweites würde ich Dir nun wirklich raten, nicht auf ein zufälliges Treffen mit Herrn Süß zu warten, dessen Sendungen ich doch schon gelegentlich gesehen habe, Namen sind für mich jedoch Schall und Rauch. Aus meiner beruflichen Erfahrung heraus, ich war ja über 20 Jahre für das Beitreiben von Mietforderungen in einem großen Wohnungsunternehmen zuständig, weiß ichnoch genau, dass ich es überhaupt nicht vertragen konnte, wenn ich auf der Sparkasse oder beim Einkaufen oder sonst irgendwo von Mietschuldnern angesprochen wrde, um ihre Probleme zu klären. Vielleicht solltest Du kurzfristig eine freundliche Mail an die Redaktion oder an Herrn Süß schreiben und Dein Existenz bedrohendes Problem kurz schildern und anfragen, ob sie Dir in dieser Sache behilflich sein wollen. Vielleicht klappt es ja dann, den Behördenwahnsinn endlich zu beenden. Ich halte Dir weiterhin die Daumen und wünsche Dir trotz allem ein schönes Wochenende. Liebe Grüße Hedwig

  3. Valentinaden??? Nur nicht ärgern, das klappt schon noch. Falls nicht schreibst du einfach dem OB zur Kenntnis der lieben Frau Sozialministerin Schreyer nen netten Fax-Brief. 😉 Wünsche dir jedenfalls ein schönes Wochenende! LG Michael

  4. Das macht mich immer so wütend… die Herrschaften haben alle Zeit der Welt und man selber kann sehen, wie man über die Runden kommt. Ich hatte da mal eine heftige Auseinandersetzung mit dem Arbeitsamt. Irgendwann meinte ich, ich hätte keine Lust, meinem Vermieter zu erklären, das ich die Miete nicht pünktlich zahlen kann, weil das Amt nicht in den Quark kommt. Oh, meinte darauf hin die Teamleitern, das ist ja existentiell bei Ihnen. Super Feststellung… was hat die denn gedacht, hätte ja mal gucken können, über welche Beträge wir hier reden.

    • Das ist ein so unkoordinierter Haufen, echt jetzt! Allein schon, dass die Sachbearbeiterin mir sagt, sie hat mir einen Brief geschickt – und dann muss ich acht Tage lang auf das Schreiben warten, und das innerhalb einer Stadt! Und dann weiß die Trulla nicht einmal, dass die für mich zuständige Ansprechpartnerin gar nicht da ist! Und auch meine finanzielle Lage scheint ihr nicht bekannt zu sein – oder überhaupt nicht zu jucken – obwohl sie nur wenige Wochen zuvor anlässlich des Weiterbewilligungsantrags sämtliche Kontoauszüge von mir erhalten hat. Und wie hoch meine monatlichen Kosten sind, müsste sie doch eigentlich auch wissen… Mittlerweile hoffe ich, dass die Nachzahlung von der DRV Bayern Süd erst im April erfolgt, denn dann kann mir das Jobcenter dieses Geld nicht wegnehmen, weil ich die Grundsicherung erst ab Anfang Mai beantragen werde. *Hahaha!* Beim Wegnehmen ist dieser Haufen nämlich äußerst schnell…

  5. Da geht es einem nicht gut und dann muss man sich auch noch mit der Bürokratie herumärgern. Das ist doch alles kontraproduktiv 😬 und Angst vor dem finanziellen Desaster tut auch nicht gut.
    Starke Nerven wünsche ich dir !!! LG sk

    • Zur Zeit gibt es wieder so feine Sonnenuntergänge. Heute war auch so eine prachtvolle Abendstimmung, ich war im Zug unterwegs, und ich fürchte, dass die Bilder, die ich gemacht habe, leider nichts geworden sind…

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