Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Das Städtchen Laufen…

… schmiegt sich an der Grenze zu Österreich auf einer recht schmalen Halbinsel in eine kühne Schleife des Flusses Salzach. Der Ortsname hat übrigens nichts mit der Gangart zu tun, sondern ist auf das altdeutsche Wort „loufa“ für Stromschnelle zurück zu führen…

… Urkundlich wird Laufen das erste Mal ca. 750 A. D. erwähnt, besiedelt war die Salzachhalbinsel allerdings bereits zu Zeiten der Kelten und Römer. Kaiser Ludwig der Bayer – eine überaus interessante Persönlichkeit, er regierte das Heilige Römische Reich Deutscher Nation von 1328 bis zu seinem Tode 1347 – hatte seinerzeit angeordnet, dass das Salz, welches in Hallein gefördert wurde, nur mehr auf der Salzach transportiert werden durfte. Nahe Laufen ragte ein großer, ausgesprochen hinderlicher Felsen, Nocken genannt, in den Fluss, die Fracht musste von Land aus vorsichtig durch die Stromschnellen bugsiert und häufig auch von kleinere auf größere Plätten – kiellose und kastenförmige Arbeitsschiffe, die vor allem im Alpen-Donau-Raum Anwendung fanden – umgeladen werden. Von den erhobenen Zöllen, den Erträgen aus Übernachtungen sowie dem Schiffbau profitierten die Laufener natürlich sehr…

… Die Stadt gehörte ursprünglich zum Salzburggau des Herzogtums Baiern, der sich nach und nach vom Mutterland ablöste und ab 1328 als eigenständiger Staat firmierte. Den lästigen Nocken sprengte man gegen Ende des 18. Jahrhunderts. 1816 wurde Laufen samt dem sogenannten Rupertiwinkel Bayern zugeschlagen und Grenzstadt. Nach dem Bau der Eisenbahn Mitte des 19. Jahrhunderts kam der Salztransport auf der Salzach zum Erliegen. Das einstmals so florierende Städtchen fiel danach leider ziemlich der Bedeutungslosigkeit anheim…

… Dominiert wird die kleine, gut erhaltene historische Altstadt Laufens von der wuchtigen Stiftskirche, die als die älteste gotische Hallenkirche Bayerns gilt. Im kreuzgangähnlichen Bogengang, der an drei Seiten das Gotteshaus umschließt, hat man ab dem 15. Jahrhundert wohlhabende verstorbene Laufener BürgerInnen zur letzten Ruhe gebettet…

… Laufen liegt in einer sogenannten Kulturlandschaft im südöstlichsten Teil Bayerns, welche dem ersten Salzburger Bischof, dem Heiligen Rupert zu Ehren der Rupertiwinkel genannt wird. Rupert – er lebte von ca. 650 bis 718 A. D. – ist der Schutzpatron des Salzbergbaus und der Hunde. Der Legende nach soll er die nach einem Raubzug der Hunnen verwüsteten Solequellen im nahen Bad Reichenhall durch einen Schlag mit seinem Bischofsstab gegen einen Felsen wiederentdeckt haben…

… Der berühmteste Sohn Laufens war ohne Zweifel der im Jahr 1654 geborene Kaiserliche Hofmaler Johann Michael Rottmayr, Baron von Rosenbrunn. Er galt als einer der ersten Barockmaler. Wahrscheinlich wurde sein Talent bereits in der Kindheit von seiner Mutter gefördert. Um 1675 ging er nach Venedig, um seine Kunst zu vervollkommnen. Ab 1695 lebte er am Kaiserlichen Hof in Wien, wo er bis zu seinem Tode im Jahr 1730 überaus erfolgreich wirkte…

… Eine der schönsten Brücken Deutschlands wurde von 1896 bis 1903 zwischen Laufen und dem österreichischen Nachbarort Oberndorf errichtet, nachdem immer wieder verheerende Hochwasser der Salzach den alten hölzernen Steg zerstört hatten. Doch davon erzähle ich ein andermal…



11 Antworten zu “Das Städtchen Laufen…”

  1. Das war jetzt sehr interessant für mich. In Laufen sitzt einer meiner Lieferanten, die Firma Apiserum Revita.
    Liebe Grüße und ein nettes Wochenende sk

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