Die Spätherbst- und Winterzeit ist genau die richtige zum Erzählen von Märchen, Sagen und Legenden. 😉
… Eine steil in den Königssee abfallende Felswand gegenüber der Bedarfsanlegestelle Kessel wird seit jeher „Geigerwand“ genannt. Auf ihr soll es in hellen Vollmondnächten nicht ganz geheuer zugehen. Dann sei dort ein seltsamer und riesengroßer Mann zu sehen sein, der eine Geige bei sich trägt. Er würde sich an den Rand des schier lotrechten Abgrundes stellen und eigenartige, sehr traurige Weisen spielen. Weithin über das Gebirge sind diese Melodien zu hören, bisweilen sogar in das über zwanzig Kilometer entfernte Salzburg…
… Während seines Spiels soll der geheimnisvolle Musiker mühelos, mit geradezu tänzerischer Leichtigkeit, von Felsspitze zu Felsspitze springen, ohne den Bogen abzusetzen und zu unterbrechen. Sobald er seine melancholische Serenade beendet habe, würde er auf ebenso ungeklärte Weise verschwinden, wie er gekommen sei – und niemand weiß, in welche Sphären er sich dann begeben würde…