Eine uralte Sage aus meiner Heimat, dem Berchtesgadener Land:
Vor vielen, vielen Jahren stand am Ufer des dunklen, in hoch aufragende Felsgipfel gebetteten Funtensees nahe des Steinernen Meeres eine Hütte. Sie war die Behausung eines armen Jägersburschen, den allerdings das karge Dasein keineswegs schmerzte. Fröhlich übte er sein Waidwerk aus, und wenn er lange Fastenzeiten bei kargem Mahl zu überstehen hatte, war er doch einer der lustigsten an den großen Festtagen in den Wirtshäusern drunten im fernen Tal…
… Eines Tages, er befand sich an den Bergschroffen nahe des Sees auf der Jagd nach Mankeis (Murmeltieren), erspähte er im Felsgeröll eine Handvoll blitzender Taler. Der so plötzlich entdeckte Schatz kam ihm zunächst unheimlich vor, doch nach einigem Sinnieren füllte er sich die Taschen mit dem Wundergold. Er begann, ein Leben in Saus und Braus zu führen, das Jägern interessierte ihn nicht mehr. Aber die zusammen gerafften Taler bereiteten ihm nicht lange Freude, schon bald war er ärmer als zuvor…
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