Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

In den Bergen unterwegs – In aller Herrgottsfrühe…

… schlüpfte ich nach einer wundervoll stillen und erholsamen Nacht ungekämmt und ungewaschen in die Klamotten, und schlich mit der Kamera angetan leise nach draußen. Kaum hatte ich einen geeigneten Standplatz etwas oberhalb des Berggasthauses erreicht, ging nahe der Nordflanke des Fahrenbergs die Sonne auf…

… Manch ein Gipfel trug noch seine aus duftigen Nebelschleiern gewobene „Schlafmütze“…

… Langsam hoben sich die Wolkenbänke über den Wasser des Kochelsees…

… Eine munter zwitschernde Schar Fichtenkreuzschnäbel hielt in einem hoch aufragenden Nadelbaum ihre morgendliche Versammlung ab…

… Ein g’standener Almbauer mit silberweiß wallendem Bart lockte seine am Nordhang des Fahrenbergs grasenden Rinder mit einem Eimer Kraftfutter herbei…

… Tief bewegt von der wunderschönen morgendlichen Szenerie kehrte ich ins Haus zurück. Dort hatte man soeben in einem kleinen Nebenraum das herzhafte Frühstücksbufett aufgebaut, und ich griff eifrig zu…

… Der gepackte Rucksack war geschultert, die Rechnung beglichen – aber das Gehen fiel mir so schwer. Ganz, ganz langsam machte ich mich auf den Weg Richtung Seilbahn, alle paar Meter stehen bleibend, schauend, genießend, sämtliche Eindrücke tief in mich aufnehmend. Tief unter mir erstreckte sich die schimmernde Fläche des Walchensees..

… Die hoch aufragenden Berggipfel schälten sich aus den sie träge umspielenden Wolken…

… Ein Habicht zog über mir stille Kreise…

… Dann, am späten Vormittag, als sich wahre Heerscharen von Touristen mir entgegen wälzten, fand ich, dass es nun doch an der Zeit war, mich zurück ins Tal zu begeben. Zumindest für diesmal. Ganz bestimmt jedoch bin ich nicht zum letzten Mal am Herzogstand gewesen. Denn dieser Berg und ich, wir haben noch eine Rechnung offen… 😉

 


27 Antworten zu “In den Bergen unterwegs – In aller Herrgottsfrühe…”

  1. Liebe Margot, ich kam nicht umhin, mein Smartphone sofort auf dem Fernseher zu spiegeln. Deine tollen Fotos in 55″ anzuschauen, das ist die Wucht. Wunderschöne Aufnahmen hast Du uns da mitgebracht! Fichtenkreuzschnäbel kannte ich bisher nur aus Büchern. Sehr, sehr schön. Von diesem tollen Ausflug wirst Du noch lange zehren können. Bei mir steigen beim Betrachter solch schöner Fotos immer gleich die Utlaubserinnerungen auf. Liebe Grüße Hedwig

    • Vielen Dank für dein wundervolles Lob, liebe Hedwig. <3
      Ich war mir lange nicht sicher, um welche Vögel es sich da gehandelt hatte. Zunächst dachte ich an Bergfinken, aber dafür waren die Schnäbel zu lang. Erst zuhause hat mich dann Tante Guggle aufgeklärt. 😉
      Oh, ja, solche Ausflüge wirken immer lange nach… Und der nächste ist bereits in Planung. 😉
      Herzliche Grüße!

  2. Wunderschön Margot! Du solltest jetzt aber schnell sehen, dass du ins Tourismusmanagement wechselst. An dir geht sonst wirklich eine sehr inspirierende und motivierende Tourismus-Expertin verloren.
    Gerade frage ich mich auch woher der Ausdruck „In aller Hergottsfrühe“ kommt. Gott hatte doch durchgearbeitet, und am sieben Tage geruht, oder? 😉 LG Michael

    • Ja, das würde mir gefallen, denke ich… Ich habe in letzter Zeit schon manchmal mit dem Gedanken gespielt, einen Wanderführer für Oberbayern für Behinderte zu verfassen. Ich glaube, so etwas gibt es noch nicht…
      Der Herrgott wird halt ein Frühaufsteher gewesen sein. 😉 Bei dem, was er auf dieser Welt alles erschaffen musste, wäre das ja auch kein Wunder. 😆

      • Das wärs doch! Nicht davon abbringen lassen. Nee, habe bisher noch nichts davon gehört. Also: „Auf gehts!“ Bei deiner unterhaltsamen Art zu Schreiben mit Sicherheit ein voller Erfolg. LG Michael

        • Ich werde mir das mal genauer durch den Kopf gehen lassen, lieber Michael. Wenn jetzt die kalten und dunklen Monate anbrechen werden, dann werde mich ohnehin wieder mehr auf’s Schreiben verlegen.
          Liebe Grüße!

  3. Das war ein traumhafter Ausflug in die Berge, und zu einer Zeit, zu der ich an vielen Tagen erst einschlafe. Na ja, wenn man dort lebt, dann hat man sicherlich keine Schlafstörungen. Und die frische Luft haut einen um.

    • Oh, ich weiß, von was du sprichst, liebe Ingrid. Das kenne ich leider auch, dass man nach schlafloser Nacht erst im Morgengrauen einschlafen kann… Die Luft dort oben ist so ungemein wohltuend, so klar, und frisch, und würzig…

This function has been disabled for Marthas Momente-Sammlung.