… einer alten Eiche raschelt leise im trägen Sommerwind. Ab und zu dringt von einer fernen Weide das Läuten von Kuhglocken, bassbrummendes Muhen an meine Ohren, der heisere Ruf eines Raubvogels, das Tuckern eines Traktors, mit dem duftendes Sommerheu auf einer sanft geschwungenen Wiese gewendet wird. Ich habe es mir auf der betagten, grauhölzernen, leicht bemoosten Bank unter der Eiche bequem gemacht. Die friedvolle Ruhe des Blauen Landes dringt tief in mein Herz, in meine Seele. Wenn ich den Kopf nach rechts wende, sehe ich die Zwiebelturmkuppel der kleinen Barockkirche von Aidling zwischen stattlichen Bäumen hervor lugen…
… Vom kleinen Dörfchen Aidling oberhalb des Riegsees wollte ich hinüber nach Habach wandern. Doch drohend aufziehende Gewitterwolken machten meinem Vorhaben ein vorzeitiges Ende. Nach einer ausgiebigen Rast unter der schönen alten Eiche schlenderte ich gemächlich wieder zurück in den Ort, um auf den nächsten Bus meiner Lieblingslinie DB 9631 zu warten. Aber aufgeschoben ist ja bekanntlich keineswegs aufgehoben. Das schöne Sommerwetter soll uns ja noch eine Weile erhalten bleiben…
… Soll bitte ja keiner behaupten, dass man in den kleinen Dörfern auf dem Land rückständig sei! In Aidling gibt es eine, wie ich finde, sehr fortschrittliche und lobenswerte Initiative: Den sogenannten Handgeschnitzten Nahverkehr mit einer sogenannten Mitfahrbank. Wer dort Platz nimmt, möchte gerne nach Weilheim oder Murnau mitgenommen werden. Der Hintergedanke ist, dass dadurch Energie gespart, die Umwelt entlastet, und quasi leere PKWs gefüllt werden…