Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Bei dem schier unmenschlichen Raumklima,…

… das zur Zeit in der Residenz herrscht, ist man froh über jede Ablenkung. So verfolgte ich heute in den Kurfürstenzimmern an der Westseite des Brunnenhofs interessiert die Dreharbeiten, die dort statt fanden. Ich habe leider nicht in Erfahrung bringen können, für welches zukünftige cineastische Ereignis man stundenlang an einigen kleinen Szenen feilte: Zwei Kinder entdecken im Brunnen Münzen (die von den Requisiteuren kurz zuvor sorgfältig im Becken verteilt worden waren), steigen in das kühle Nass und fischen danach. Die großenteils sehr jungen DarstellerInnen taten mir leid, bei sengender Sonne und Temperaturen über 30° Grad mussten sie schwere und sehr warme Winterkleidung tragen. Mein Mitgefühl mit ihnen half mir, meine schlimmen Kreislaufprobleme in den Griff zu bekommen, aufgrund der unglaublich drückenden Schwüle und stehenden Backofenhitze in der Zimmerflucht wurde mir häufig schummerig und teilweise sogar etwas schwarz vor Augen. Zum Glück bin ich mittlerweile so „egoistisch“ eingestellt, dass ich mich hinsetze, sobald mich meine Kräfte verlassen, egal, ob sich nur eine Handvoll oder hunderte BesucherInnen in der Nähe befinden…


18 Antworten zu “Bei dem schier unmenschlichen Raumklima,…”

  1. Liebe Margot, bei diesem Wetter zu arbeiten, ist bestimmt sehr belastend. Kommen da überhaupt Menschen ins Museum? Also ich würde meine Pläne sofort ändern und in einen schönen Park mit Wasser gehen. Da bin ich dann lieber Kulturbanause. Deinen sogenannten Egoismus finde ich goldrichtig. Hoffen wir, dass die Hitzewelle bald zu Ende ist. Liebe Grüße Hedwig

  2. Höchsten Respekt vor Dir. Bei dieser Affenhitze da drin. Bin aber auch verwundert, dass bei einer solchen Hitze Leute kommen. Die denken sicher, dass es da drin kühler wäre. 😉 Viel Durchhaltevermögen, und vor allem viel Trinken! LG Michael

    • Genau! Die meinen, dass es in einem Schloss dank der dicken Mauern kühler ist als draußen. 😉 Das ist leider ein großer Irrtum…
      Danke schön, lieber Michael.

      • Werden die dann bitterböse live erleben. Ich wohne gleichsam auch in einem solchen „Schloß“ (120 cm Mauern) ;-). Wenn die mal aufgeheizt sind, fühlt man sich wie ein Hähnchen im Terrakotta-Topf. Liebe Grüße Michael

        • Ja, da gibt es auch täglich recht viele ziemlich ungehaltene BesucherInnen, die sich über das bestialische Raumklima beschweren. Es ist halt sehr schwierig, in denkmalgeschützten Gemäuern Klimaanlagen einzubauen – aber man könnte doch wenigstens für Ventilatoren sorgen. Die kühlen zwar nicht, aber einen erfrischenden Luftzug gibt es dennoch, das würde den Touris und uns schon helfen. Solche Geräte gibt es inzwischen für eine Handvoll Euronen in jedem Baumarkt. Wir werden zur Zeit vom Marggus mit Geld förmlich zugesch***en, aber da ein paar Hunderter abzuzweigen, um den MitarbeiternInnen und BesuchernInnen das Leben zu erleichtern, ist anscheinend noch keinem eingefallen. Na ja, sind halt alles Sesself***er, die die Kohle bei uns verteilen, die mussten noch nie bei ca. 40° Grad Raumtemperatur und gnadenloser Schwüle neun Stunden lang stehen und gehen und aufmerksam beobachten…
          Liebe Grüße!

          • Gute Idee, aber bedenke mal wie viel die Planungen solcher Dinge kostet. Ich war da mal Praktikant in solchen Behörden, und da durfte ich einige Zeit hautnah miterleben, dass sich die üblichen Baumarktkosten für die Beschaffung eines Teils auf das bis zu 500fache – echt wahr – erhöhen, wenn mal die Behördenarchitektur zu werkeln beginnt. Jede Vorschrift die auch nur im Entferntestn in Betracht kommen könnte muß geprüft werden. Bei Elektrik z. B. halogenfreie Kabel, Alternativen von Kabelschuhen, Verteilerkästen geprüft, bayerisch-deutsche Produkte „bevorzugt“ werden. Ich muß die hier Tätigen bewundern, denn mir war das über ein Vierteljahr dann zu viel, und die Bschaffung im militärischen Bereich durft eich dann später erleben, in ähnlicher Weise. So ein Panzer für zig Mio Euro ist da schneller gekauft wie z. B. eine Druckerpatrone für einen handelsüblichen PC-Drucker. 😉 LG Michael

            • Das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die sogenannte Behördenarchitektur ein schier unglaubliches Maß an Zeit und Geld verschlingt! Da kann man natürlich keine Rücksicht darauf nehmen, dass Tag für Tag im Museum die Gesundheit von ca. drei Dutzend Menschen aufs Spiel gesetzt wird.

  3. Die Menschen, die jetzt ins Museum gehen, dürften wahrscheinlich dem Irrtum unterliegen, es sei dort kühl. Anders kann ich mir das nicht vorstellen. Aber jede Hitzewelle hat auch ein Ende. Darauf freue ich mich. Dir wünsche ich … halte durch.

    • Genau so ist es, lieber Jürgen… Viele Reisegruppen haben halt auch ein festgelegtes Programm inklusive Residenzbesuch, das abgespult werden muss, egal, bei welchem Wetter. 😉
      Ich freue mich auch schon ungemein auf kühlere Zeiten.

This function has been disabled for Marthas Momente-Sammlung.