Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

In neuem Glanz…

… Seit ihren Ursprüngen als sogenannte Neuveste, im Jahr 1385 als trutzige, von breiten und tiefen Wassergräben umzogene Burg weit außerhalb der einstigen Stadtmauern Münchens durch die damaligen bayerischen Herzöge zum Schutz vor Bürgeraufständen errichtet, ist die Residenz im Laufe der folgenden Jahrhunderte immer wieder baulich verändert und vergrößert worden. Bayerns markantester Kurfürst, Maximilian I., der zweiundfünfzig Jahre lang die Geschicke des Landes lenkte, ließ die architektonischen Werke seiner Vorfahren, das Antiquarium und das Ensemble rund um den Grottenhof, miteinander verbinden, sowie die Trier- und Steinzimmer, sowie Kaiser-, Vierschimmel-, Viersäulen- und WeißerSaal, welche den Kaiserhof umschließen. gestalten. Durch das Schließen der Westfront und die Eingliederung des sogenannten Witwenstocks entstand die Fassade zur Residenzstraße hin…

… Die Maximilian I. folgenden bayerischen Regenten beschränkten sich innerhalb der Residenz hauptsächlich auf die Neugestaltung bereits bestehender Räumlichkeiten, bestes Beispiel sind die sogenannten Reichen Zimmer, prachtvolle Rokokogemächer, eine Glanzleistung des damaligen Hofarchitekten Francois Cuvilliés…

… Erst in den Jahren 1826 bis 1835 wurde das Münchner Stadtschloss erneut baulich verändert. Der zweite bayerische König Ludwig I. ließ unter Leitung seines Bauherrn Leo von Klenze den sogenannten Königsbau an der Südseite der Residenz errichten. Ich kann mir nicht helfen, irgendwie mutet mich jedesmal die strenge und eher unromantische, klassizistisch gehaltene Fassade eher wie das Gebäude einer Universität an denn wie ein Königsschloss…

… Die Gestaltung der Königlichen Appartements von Ludwig I. und seiner Gemahlin Therese im 1. Obergeschoss sowie die Nibelungensäle im Erdgeschoss legten ein sehr beredtes Zeugnis der Liebe des Königspaares zur klassischen griechischen sowie deutschen Dichtung ab. Bereits damals, gegen Mitte des 19. Jahrhunderts, konnten die Räumlichkeiten bei Abwesenheit des Monarchen von der interessierten Bevölkerung besichtigt werden. Während der verheerenden Bombenangriffe auf München in den Jahren 1944 und 1945 wurde der Königsbau schwer beschädigt. Bereits kurz nach Kriegsende begann man mit dem Wiederaufbau und der Rekonstruktion, die erst 1980 zu Ende gebracht werden konnte…

… Zahlreiche BesucherInnen tagtäglich hinterlassen natürlich Spuren, zudem stellte sich im Laufe der Jahre heraus, dass man im Königsbau während der Neuerrichtung etliche bauliche und auch historische Mängel geflissentlich übersehen hatte. So entschloss man sich 2008 zu einer umfassenden Renovierung und Restaurierung. Damals war man recht guter Hoffnung, bis spätestens 2012 sämtliche Arbeiten abgeschlossen zu haben, leider hatte man die Rechnung buchstäblich ohne einen gewissen Herrn im Finanzministerium gemacht, der je nach politischem Kalkül den Geldhahn mal auf-, dann wieder zudrehte. So zogen sich die Umbauten in einem geradezu nervenzerfetzenden Geduldsspiel über mehr als zehn Jahre hin. Erst als sich immer deutlicher heraus zu kristallisieren begann, dass jener gewisse Herr zumindest als designierter Ministerpräsident für eine Weile die Geschicke Bayerns lenken würde, sprudelten die finanziellen Zuwendungen wieder ausgesprochen üppig…

… Am 29. Juni wurden die Räumlichkeiten des Königsbaus dann endlich feierlich wiedereröffnet, und erstrahlen nun in noch nie dagewesener, schier überwältigender, ja, teilweise fast überirdisch wirkender Pracht und Schönheit…

… Lasst euch nun von mir zu einem virtuellen Rundgang durch die Königlichen Appartements Ludwigs I. und Therese entführen:…

… Über das sogenannte Service-Zimmer betritt man zunächst das Appartement der Königin Therese. Die Wände des Audienz- und Thronsaales bestehen komplett aus Blattgold – als BesucherIn wird man von einem schier atemberaubenden Glanz förmlich geblendet…

… An die Räumlichkeiten der Königin schließen sich jene König Ludwigs I. an…

… Höhepunkt der Zimmerfolge ist natürlich der Thronsaal Ludwigs I. …

 

 


21 Antworten zu “In neuem Glanz…”

    • Leider, leider hat man bei der Neugestaltung des Königsbaus nicht an behinderte oder alte Menschen gedacht. Man muss schon ordentlich treppauf und treppab marschieren, will man die Räumlichkeiten besichtigen. Und weit und breit gibt es nur einen einzigen Kollegen, der einen Schlüssel für den Aufzug hat…

    • Aber hallo! Die haben damals mit einer schier unglaublichen Sorgfalt gearbeitet! Und unsere RestauratorenInnen – vorwiegend junge Leute, wie ich zu meinem großen Erstaunen während der letzten Wochen vor der Eröffnung feststellen durfte – haben das auch drauf! Und die engagieren sich so sehr, die sind mit so viel Hingabe und Herzblut bei der Sache…
      Sehr gerne! Liebe Grüße!

    • Ja, nicht wahr! Ich war völlig hin und weg, als ich diese Räume noch während der Restaurierung einmal kurz besichtigt hatte. Jetzt, in fertigem Zustand, sind sie von schier atemberaubender Schönheit.

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