Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Telekom – da werden Sie geholfen…

… „Aber wir wollen Ihnen doch nur helfen!“, bekomme ich immer wieder zu hören, wenn ich mich mit Telekom-Kundendienstlern/innen unterhalte, was ja während der vergangenen ca. vier Wochen höchst überdurchschnittlich häufig der Fall gewesen ist. Das mag ja gut möglich sein, dass man beim Magentaroten Riesen bestrebt ist, bei technischen Pannen Hilfe zu leisten. Aber da dieses Bestreben so haaresträubend unkoordiniert abläuft, verkehrt es sich – zumindest in meinem Fall – leider ins absolute Gegenteil, man kommt sich mit der Zeit völlig vera…t vor, beständig an der Nase herumgeführt. Kein Wunder, dass von Gespräch zu Gespräch Zorn, Hilflosigkeit, Entsetzen und Frust zunehmen…

… Am Samstag Abend hatte mir ein Kundendienstmitarbeiter zugesichert, dass am Montag um 14:00 Uhr ein Techniker bei mir aufkreuzen würde, um sich die Leitung in meiner Wohnung und in den beiden Verteilerkästen im Haus und davor noch einmal anzusehen. Man würde mir sogleich eine informierende SMS auf mein Handy schicken. Die habe ich bis jetzt – Dienstag früh, ca. halb Acht – noch nicht erhalten…

… Am Sonntag Mittag meldete sich ein netter Herr von der Kundenbetreuung, um den Technikertermin noch einmal zu bestätigen. Er würde mir auch noch eine SMS auf mein Handy schicken. Auch diese Nachricht habe ich bis dato nicht erhalten…

… Natürlich kam am Montag um 14:00 Uhr kein Techniker! Um 15:30 Uhr rief ich beim Kundendienst an, um nachzufragen, wo der gute Mann denn bleiben würde. Man erzählte mir, dass sich die beiden Kollegen am Samstag und Sonntag falsch ausgedrückt hätten, der Termin sei zwischen 14:00 und 18:00 Uhr angesetzt worden, ich müsse also noch etwas Geduld aufbringen…

… Um 18:30 Uhr wählte ich erneut die Nummer des Technischen Kundendienstes. Diesmal erhielt ich auf meine Klage, dass sich immer noch kein Telekom-Mensch hier habe blicken lassen, die Antwort, dass das „Techniker-Ticket“ noch bis 19:00 Uhr offen sei, dass ich also noch etwas Geduld aufbringen müsse…

… Um 19:30 Uhr, bei meinem nächsten Anfruf – es hatte sich, wie sollte es auch anders sein, immer noch kein Techniker bei mir gemeldet – platzte mir nach einer erneuten fadenscheinig anmutenden Erläuterung des jungen Mannes am anderen Ende der Leitung der Kragen, ich wurde sehr sarkastisch und zählte höhnisch die gesamte Liste der Telekom-Pleiten und -Pannen der vergangenen knapp drei Wochen auf. „Aber wir wollen Ihnen doch nur helfen“, bekam ich daraufhin zu hören. Ich drohte mit einer zweiten Vorstandsbeschwerde, die ich im Laufe des Nachmittags bereits verfasst hatte, und damit, allen Ernstes jetzt die Presse einzuschalten, die „Blöd“-Zeitung würde der Geschichte von der schwerbehinderten Frau, die vom inkompetenten Magentaroten Riesen über lange Zeit hinweg schikaniert worden ist, mit Sicherheit aufgeschlossen gegenüber stehen. Und Christoph Süß, seines Zeichens Moderator des kritischen BR-Magazins „quer“, der in meiner Nachbarschaft wohnt, und den ich schon einige Male in einem netten kleinen Zeitungsladen nahe der Trambahnhaltestelle getroffen habe, würde meiner Story bestimmt auch ein offenes Ohr schenken…

… Ungefähr eine halbe Stunde später erhielt ich einen Anruf von jemandem von der Kundenbetreuung. Der angekündigte Techniker sei zwar nicht bei mir vor Ort gewesen, habe aber jetzt heraus gefunden, dass mein Anschluss mit dem falschen Port verbunden sei – mal was ganz Neues, diese Erklärung hat mir noch niemand aufs Auge gedrückt! Man wäre an der Sache dran, und würde sich nach Kräften bemühen, das in Ordnung zu bringen. Was aber dauern könnte. Auf meine Frage, wann ich denn jetzt endlich wieder über einen funktionierenden Anschluss verfügen würde, hieß es: „Das kann ich Ihnen leider nicht sagen.“ Denn angeblich gäbe es zur Zeit keinen verfügbaren Port, mit dem man meine Leitung verbinden könne. Vielleicht aber würde es helfen, wenn ich mich wieder zurückstufen ließe auf DSL 50.000. Denn es wäre auch gut möglich, dass die Probleme meines Anschlusses durch das kürzlich erfolgte Upgrade auf DSL 100.000 in Zusammenhang stehen würden. Da müsse er sich aber erst das Einverständnis eines Oberfuzzies – den Namen habe ich nicht verstanden – einholen, und der wäre erst wieder Mittwoch greifbar…

… Ich habe mir jetzt für dreißig Euronen einen Prepaid-Surf-Stick zugelegt. Nachdem ich gestern Abend versucht habe, einen Film zu streamen, und während der ersten zwanzig Minuten bereits ca. 80% des Datenvolumens für 24 Stunden aufgebraucht habe, bin ich jetzt im WWW mit schneckengleicher Langsamkeit unterwegs. Ich fühle mich an die längst vergangenen Zeiten des Surfens im Internet via Telefonleitung erinnert – was hatten wir damals zur Verfügung? DSL 500?…

 


26 Antworten zu “Telekom – da werden Sie geholfen…”

  1. Das was dir da im Moment widerfährt, hat schon nichts mehr mit Vera……… zutun, das ist für mich ein handfester Leistungsbetrug . Als erstes würde ich den Dauerauftrag, für das was mir von der Telekom angeboten wird auf Null setzen . Das was dir die Telekom anbietet entspricht ja auch Null Leistung . Sie werden schnell mit eine Mahnung reagieren,die ich dann auch aussitzen würde und Rechtshilfe in Anspruch nehmen.

    • Man hat mir für Januar insgesamt 90 Euro gut geschrieben. Diese Gutschrift ist zwar im einzelnen nicht konkret schriftlich aufgeschlüsselt, aber ich denke, angesichts dessen werde ich es mit dem Vorwurf des Betrugs schon etwas schwer haben. Ich warte jetzt noch bis Mittwoch 24:00 Uhr. Sollte sich bis dahin nichts hinsichtlich einer dauerhaften und akzeptablen Problemlösung getan haben, gibt’s die fristlose Kündigung.

      • Liebe Margot, das klingt ja alles nicht gut. Mit DSL 50.000 wäre ich schon Megazufrieden. Theoretisch soll es das bei uns im Dorf ja jetzt auch möglich sein, das Problem ist nur, dass die Leitung zu unserem Haus nur maximal 6.000 kann, das war 1994, als das Haus gebaut wurde, das modernste, was es damals gab. Leider liegt unser Haus ca. 160 m von der Straße entfernt, deshalb hat Telekom mit Sicherheit nicht so bald Interesse daran, unseren alten ISDN_Vertrag zu kündigen. Ich hoffe, Du bist den Ärger bald los und das Chaos ist bald beendet. Hättest Du denn eine Wechselalternative? In unserem speziellen Fall ist Telekom der Herrscher über unseren Anschluss zum Haus, also keine Wechselmöglichkeit. ich drücke Die weiter die Daumen. Liebe Grüße Hedwig

        • Ich hätte: M-Net, der größte regionale Anbieter hier in und um München. Und da werde ich morgen vormittag aufschlagen und mich mal erkundigen.
          Danke schön! ♥liche Grüße!

        • Der Typ von der Kundenbetreuung hat mir ja gestern abend zugesichert, mich heute noch einmal anzurufen, und mich über den neuesten Stand der Dinge zu informieren. Was natürlich bis jetzt nicht erfolgt ist, wie soll es auch anders sein…

  2. Nein, das gefällt mir nicht.

    Meine Güüüüte….grauenvoll!!

    Mir tun die Frauen vom Kundendienst genauso leid wie die Kunden, die Frauen können nix machen, müssen sich oft beschimpfen und beleidigen lassen und sollen immer noch freundlich sein.

    Lässt du dich temperär runterschalten, zu Testzwecken?

    • Frauen? Ich hatte bislang unter all den ungezählten Gesprächspartnern vom Technischen Kundendienst und vom Kundenservice nur zwei Frauen, alles andere waren Männer…
      Nein, ich denke, dass ich morgen zu M-Net gehen, dort einen Vertrag abschließen und bei der Telekotz kündigen werde.

      • Oh, als ich die massiven Probleme mit diesem Verein hatte, da waren immer nur Frauen im Kundendienst. Die werden wohl auch keine Lust mehr haben, sich ständig beschimpfen zu lassen.

        Kann ich verstehen, dass du langsam aber sicher die Schnauze voll hast, es kann dir ja keiner zusagen, dass es bald uneingeschränkt laufen wird.

        Ich habe damals auch sofort zu Arcor gewechselt als mir ein Techniker an den Kopf knallte „Ihre Leitung ist in Ordnung, kann es sein, dass sie einfach zu blöd sind zum Telefonieren“….das ging mir dann doch zu weit.

        Hat sich nochmal jemand bei dir gemeldet?

        • Nein, bis jetzt hat sich niemand gemeldet. Es wird sich auch niemand melden – wenn, dann würde mich das schon ganz enorm wundern…
          Mir sind während der vergangenen gut drei Wochen von Telekom-Mitarbeitern/innen so viele Lügen und Ausflüchte erzählt worden, dass sich mein Mitleid mit ihnen ziemlich in Grenzen hält. Einen dieser „Kundenbetreuer“ habe ich gestern abend entnervt gefragt, ob man bei der Telekotz speziell aufs Leute verarschen geschult werden würde, ob das mit zur Ausbildung gehören würde… Was mich mit am meisten nervt ist, dass man nie regelmäßig an die gleiche Person gerät, es sind immer neue Gesprächspartner/innen, die sich dann erst mal in „den Fall einlesen“ müssen. Wenn man bei Problemen ein und denselben Ansprechpartner hätte – „Ich bin Herr/Frau XYZ, und ab sofort für Ihren Fall zuständig, und wenn Sie Fragen haben oder sich neue Schwierigkeiten ergeben, dann können Sie mich von dann bis dann unter dieser Telefonnummer erreichen…“ – dann wäre erstens schon mal ein ganz anderes Vertrauensverhältnis geschaffen, und der oder die betreffende Sachbearbeiter/in könnte weitaus kompetenter und umfassender agieren.

          • Stimmt, es sind fast alles Ausflüchte und Hinhaltetaktik.

            Bis jetzt immer noch keine Rückmeldung? Und laufen tut es auch nicht?

            Da hast du Recht, ich war es auch leid, immer wieder dasselbe zu erzählen, bzw. zu warten, bis die neue Kollegin alles gelesen hatte und auf dem neusten Stand war.
            Es müsste doch wirklich machbar sein, dass man „seine“ Sachbearbeiterin hat, das wäre schon ein bissel entspannter.

            Ich drück dir die Daumen, dass du eine gute Lösung findest.

            • Ich habe heute morgen eine SMS bekommen, in der zu lesen steht, dass meine Rücksendung, und dann eine ellenlange Auftragsnummer, angekommen sei – was immer das auch heißen mag – vielleicht betrifft es die besprochene Rückstufung auf DSL 50.000 – keine Ahnung…
              Ich werde mir heute eine DVB-T-Zimmerantenne kaufen, damit ich wenigstens wieder ein bisschen fernsehen kann. Und mich für ein Weilchen in ein gemütliches Café in der Nachbarschaft mit funktionierendem WLAN einkuscheln. Und dann ein Fass aufmachen, denn der Psychoterror der Telekom geht weiter…

  3. Privatisierung hat leider nur Stress für die Kunden gebracht und ich warne Dich bei einem Wechsel vor dem leuchtend roten Anbieter. Von dem könnte ich Stories erzählen….Technisch klappt es , aber bei den Rechnungen sind die nicht immer ganz genau.

    Das Problem liegt letztendlich darin, dass fast alles dezentralisiert ist. Die Kundencenter liegen irgendwo in einer Gegend, in der die Arbeitskräfte billig sind, es gibt keine persönlichen Ansprechpartner mehr und in den Shops sind Mitarbeiter beschäftigt, die VERKAUFEN sollen und nicht etwa die Kunden bei technischen oder sonstigen Problemen unterstützen sollen.

    Da heute jeder Mensch auf Internet und Telefon angewiesen ist, besteht nur wenig Gefahr, dass einem die Kunden ausgehen.

    Wenn ich Deinen Artikel lese, kocht schon wieder die Wut in mir hoch … Was sind 90 Euro im Vergleich zu all dem Stress und Frust?

    LG und viel Kraft, Trina

    • Ich habe während meiner nun fast einen Monat andauernde Leidensgeschichte mit sehr vielen Menschen vom Technischen Kundendienst und vom Kundencenter gesprochen, die saßen in sämtlichen deutschen Städten verteilt – nur nicht hier vor Ort in München, wo ich ja meine Internet-Probleme habe!
      Ich werde morgen die Medien einschalten. Vielleicht hilft’s ja, vor allem bei einem möglichst unbeschwerten Wechsel zu einem anderen, hoffentlich zuverlässigeren und kompetenteren Anbieter.
      Ich danke dir, und grüße dich herzlich! ♥

        • Ja, da bin ich jetzt auch gespannt… Jemand von der Kundenberatung ruft mich seit Stunden an, aber ich geh nicht ran. Ich habe absolut keine Lust mehr auf irgendwelche Telefonate mit irgendjemandem von der Telekom. Mir wäre es am liebsten, wenn in Zukunft eine Kommunikation nur mehr brieflich oder per Mail erfolgen würde – da hätte ich im Falle eines Falles wenigstens etwas Hieb- und Stichfestes in der Hand – und genau aus diesem Grunde werden sich die Herrschaften vom Magentaroten Riesen auch darauf nie einlassen.
          Herzliche Grüße!

          • Wir durchschauen das Spiel und können doch nur wenig dagegen tun. Aber wenigstens wehrst du dich gegen dieses Verhalten und das ist gut! LG, Trina

            • Man könnte eigentlich schon etwas tun – wenn z. B. eine Million Kunden/innen auf einen Schlag kündigen würden. 😉 Aber die Zeiten, als wir Deutsche solidarisch durch Tankstellenverweigerung einen Konzern wie BP in die Knie zwangen (Ölplattform Brent-Spa, vielleicht kannst du dich noch daran erinnern 😉 ) sind wohl leider vorbei…

                • Dazu müsste man halt in die Puschen kommen. Das ist nicht mehr „in“, lieber igelt man sich ein und schiebt den Flüchtlingen und dem M.erkelchen alle Schuld in die Schuhe… Seit etwa einer dreiviertel Stunde habe ich wieder einen voll funktionierenden Anschluss, ich kann’s noch gar nicht recht fassen… Ich werde später noch ausführlich darüber berichten, jetzt warte ich aber erst einmal ein paar Stünderln ab und beäuge die Lage kritisch. 😉

    • Nein, so wird man als kleiner Nullachtfünfzehn-Verbraucher von Großkonzernen gedemütigt… Ich werde mir das aber nicht gefallen lassen, und dagegen ankämpfen. Die Windmühlen sind groß, und ihre Flügel furchteinflößend, aber ich bin Donna Quichotte, und immer noch bis an die Zähne bewaffnet… 😉

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