Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Im Schlaraffenland (2)…

… Auf dem Brixener Brot- und Strudelmarkt wurde zu jeder vollen Stunde auch vorgeführt, wie man in früheren Tagen das Korn gewann und Stroh häkselte. Mit den schwer zu handhabenden und sicher nicht ganz ungefährlichen Dreschflegeln hantierten Männer, die bereits ganz deutlich in die Jahre gekommen waren. Während ich ihnen zusah, stellte ich mir innerlich die Frage, ob es überhaupt noch junge Einheimische gibt, die mit diesem alten Handwerk vertraut sind… Eine mit einer Dampfmaschine betriebene uralte, transportable Mühle bereitete dann aus den gedroschenen Körnern die verschiedensten Sorten Mehl zu…

… Eigentlich ist dieser Markt recht überschaubar – und genau das macht ihn so schön. Es herrschte eine entspannte, gemütliche Atmosphäre, an den langen Biertischen rund um den Domplatz-Brunnen hat sich so manches interessante Gespräch mit Einheimischen entwickelt. Es wurde geschlemmt, getrunken, genossen, Musik gemacht, getanzt – und das alles wohltuend friedlich. Es gab keine gröhlenden und pöbelnde Horden Betrunkener in billigen Pseudo-Trachten. Leben und leben lassen war die vorherrschende Devise. Am liebsten wäre ich dort geblieben…

………

 


18 Antworten zu “Im Schlaraffenland (2)…”

  1. Da wäre ich gerne mit hingegangen. Ich mag es, wenn alte Techniken und Traditionelles gezeigt werden. Auch bietet mir das Anregungen.
    Schöne Bilder sind wieder geworden. Und die Gespräche mit den Einheimischen finde ich gut. (Da fällt mir ein, dass ich mich mal wieder in den Landkreis aufmachen sollte.)
    Liebe Grüße aus dem Regen.

    • Ich musste bei den Vorführungen auch an dich denken, liebe Gudrun.
      Die Gespräche haben wohl getan. Haben aber auch offenbart, dass auch in Südtirol die politische Situation über siebzig Jahre nach dem Anschluss der Provinz an Italien immer noch angespannt ist. Da brodelt und gärt unter der Oberfläche so manches. In den Städten macht sich das nicht so bemerkbar, aber in den kleineren Bergdörfern schon…
      Herzliche Regengrüße zurück! 🙂

    • Das Wunderbare war, man konnte sich mit kleinen Häppchen, die an jedem Stand dargereicht wurden, durch sämtliche Brotsorten probieren, ohne Zwang, etwas kaufen zu müssen. Ich habe mich durch einen Riesenberg von Dutzenden Brotvariationen gefuttert, und sie haben allesamt gar köstlich geschmeckt. 🙂
      Sehr gerne, liebe Belana! 🙂

  2. Ich liebe alte Technik, die Mühle hätte mich mit Sicherheit sehr fasziniert. Sehr schöne Bilder insgesamt, da läuft einem wirklich dasWasser im Mund zusammen.

    • Ich habe mir diese Vorführungen einige Male angesehen – und musste mich bis zum Nachmittag gedulden, bis ich endlich einen guten Platz zum Fotografieren ergattern konnte. 😉
      Danke schön. 🙂 Ich habe zweierlei etwas bedauert: Dass ich irgendwann vom vielen Probieren satt war, und dass ich leider, leider so wenig Zeit hatte. 😉 Am 15. ist großes Traubenfest mit Umzug in Meran, vielleicht schaue ich mir das auch an.

        • Ich bin seit langem schon allein. Und gehe allein auch sehr gerne auf Tour oder fahre in Urlaub. So schön die Zweisamkeit sein kann, sie hat grad bei manchen Unternehmungen auch ihre Schattenseiten. 😉 Grade wenn man leidenschaftlich gerne fotografiert, oder sehr spontan mal eine Änderung der geplanten Tour vornimmt. 😉 Eine Bekannte in der Heimat hielt es wohl stets für unter ihrer Würde, kurz anzuhalten, wenn ich ein interessantes Objekt im Visier hatte, sie marschierte dann stur weiter, das hat schon hin und wieder für eine ungute Stimmung gesorgt. Da bin ich lieber für mich. 😉 Und nette Menschen kann man überall kennen lernen.

  3. Wie schwer das Brotbacken ist, habe ich bei meinem Schwager gesehen, der früher eine eigene Bäckerei hatte. Er musste um 3 Uhr aufstehen, und verließ daher jede Feier um 20 Uhr.
    Aber das Brot hat geschmeckt… Wir haben es nur bei ihm gekauft.
    Jetzt hat jedes Brot das gleiche Mehl und die gleichen Gewürze und zuviel Salz.
    Ich hätte dich gerne auf deinem „Raubzug“ nach Leckereien und schönen Motiven begleitet.
    Ich hatte zum Glück einen Mann, der gernefür mich angehalten hat…..

    • Brot backen ist in der Tat alles andere als einfach. Man muss es lieben. Und das schmeckt man dann auch, ob ein Brot mit Sorgfalt und Liebe gefertigt wurde, oder lediglich am Fließband hingeklotzt worden ist…
      Dich hätte ich wirklich gerne auf diesem „Raubzug“ mitgenommen, liebe Ingrid. Ich denke, wir hätten an diesem Tag viel Freude und Kurzweil gehabt.

  4. ….weiter zetere….weiter motze…. 😉

    Herrliche Bilder!!
    Ich schaue mir auch gerne an, wenn es Vorführungen über alte Techniken gibt.
    Wie bei uns z.b. das Most gewinnen.
    Diese Arbeiten sind wirklich körperlich anstrengend und ich denke auch wie du, dass es heute eher kaum noch jemand gibt, der sie beherrscht.

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