Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Im Schlaraffenland (1)…

… Der Brot- und Strudelmarkt in Brixen findet seit fünfzehn Jahren regelmäßig zu Erntedank auf dem Brixener Domplatz statt. Regionale Bäcker stellen dort ihre mannigfaltigen Produkte aus – wer meint, dass es in Südtirol lediglich das berühmte Schüttelbrot geben würde, irrt gewaltig. Auf dem Markt wird eine erstaunliche Vielfalt von Brotsorten feil geboten. Natürlich gibt es an jedem Stand Gratisproben, und so kann man sich ganz gemächlich kreuz und quer durch das bunte und interessante Treiben schmausen. Aber zuerst genehmigte ich mir eine handfeste Brotzeit – ein würziges Vintschgerl mit Speck und Bauernkäs‘ überbacken, und dazu einen frisch gepressten, sehr feinen, fruchtigen Apfelsaft. Dann ließ ich mich genußvoll treiben, wobei es mir so manche süße Spezialität ganz besonders angetan hatte – Mara-Krapfaln zum Beispiel, kleine, in Fett herausgebackene Teigtaschen, die mit Topfen und Mohn gefüllt sind. Oder ein Eisacktaler Kirchweihkrapferl, ebenfalls ein taschenförmiges Schmalzgebäck, gefüllt mit Äpfeln, Nüssen, Rosinen und Mohn, mit Abstand die beste Mehlspeis‘, die ich seit Ewigkeiten gegessen hab‘. Herz-Maroni-Pralinen – unter einem Überzug aus Bitterschokolade befindet sich eine feine Mousse aus Kastanien – als ich mir diese Köstlichkeit zusammen mit einem Achterl Eisacktaler Silvaner einverleibte, wähnte ich mich im Siebenten Himmel. Aber ich habe mich natürlich nicht nur den Gaumenfreuden hingegeben, sondern auch fleißig fotografiert…  😉

… Von den drei Bischöfen, welche die Vorderfront des Brixener Doms zieren, und dem genau gegenüber liegenden traditionsreichen Lokal „Finsterwirt“, gibt es eine kleine Anekdote:…

… „I hob Hunger!“, meint der rechte, und hebt sich den Bauch. „I aa!“, spricht der linke, „Aba wo gemma hi?“ – „Ja, zum Finsterwirt natürlich!“, antwortet der mittlerwe und deutet mit der erhobenen Rechten auf die Wirtschaft jenseits des Domplatzes…  😉

………….

 

 


40 Antworten zu “Im Schlaraffenland (1)…”

  1. Ach sieht das alles lecker aus. Jetzt tropft mir der Zahn (bin ganz neidisch!!!!) Und das Nussbrot..hmmmh

    • Das Nussbrot hatte es mir auch angetan. Aber ich lebe ja allein, und da wäre so ein Laib – auch ein halber – viel zu groß gewesen. Aber ich habe mir ein kleineres Breatla gekauft, mit Walnüssen, Gewürzen und Rosinen. Das hat hervorragend geschmeckt – wie alles, was ich am Freitag probieren und verkonsumieren durfte.

  2. Wunderschön, wie immer ! Sie gehören jetzt sicher zum Südtirol-Werbeteam, wie auch Jürgen mit seinen Fotos immer wieder bestens seine Region präsentiert. 😉 Danke Ihnen, und wünsche einen schönen ruhigen Arbeitswochenbeginn mit einem noch schöneren „Zwischenurlaub“ am TdDE. LG Michael

        • Beide Städtchen haben ihre Reize. Durch die Hofburg und den schönen Dom hat Brixen etwas Vornehmes… In Bozen finde ich die Umgegend sehr schön – die Berghänge ragen höher und steiler auf, es gibt einige interessante Burgruinen ringsum – und das Massiv des Rosengartens im Hintergrund… 🙂

          • Stimmt! Ich muß zugeben, dass ich bisher fast ausschliesslich in Bozen oder Kaltern war, udn vor allem aufgrund der letztgenannten Destination und deren „Angebot“ Erinnerungslücken aufweise. LOL

    • Als ich über den Domplatz von Bude zu Bude schlenderte, bin ich mir wirklich wie im Schlaraffenland vorgekommen. Ich hab‘ vor lauter köstlicher Vielfalt manchmal gar nicht gewusst, wo ich als erstes hinschauen und probieren soll. 😉

  3. Bei all den süssen Leckereien müsste ich mich gewaltig bremsen …
    Wunderschöne Fotos … sicher von einem traumhaften Ausflug … 😊

    • Leider gibt es den Brot- und Strudelmarkt erst wieder im nächsten Jahr Ende September/Anfang Oktober. 😉 Aber grad jetzt, im Herbst, sind in Südtirol anscheinend massenhaft Festivitäten: Speckfest in Sterzing, Traubenfest in Meran, Kürbisfest in Gargazon, Bauern- und Wochenmärkte allüberall…

  4. SOOOOOO…..jetzt hast du´s geschafft….zeter…..grummel….motz….
    ICH HAB HUNGER!!!! Oder eher APPETIT auf all die Brotsorten, die Krapferln, bes. die Eisacktaler haben es mir beim Lesen angetan und mir lief sofort das Wasser im Mund zusammen.

    Solche Märkte finde ich einfach klasse!!!!

    Danke dir wieder für die tollen Bilder 🙂

    • Was glaubst du wohl, wie es mir erging, als ich die Bilder hochgeladen hatte, und anfing, sie zu bearbeiten. 😀 Am liebsten hätte ich danach meinen Kühlschrank und Vorratsschrank leer gefuttert. 😀 Ja, von den Eisacktaler Kirchweihkrapfaln träume ich heute noch. Wahrscheinlich fahre ich am 15. 10. zum Traubenfest nach Meran, ich hoffe, dass es dort diese gar feine Schmauserei auch geben wird…
      Sehr gerne!

        • Einen kleineren Laib Walnuss-Rosinen-Brot. Einen ordentlichen Kanten würzigen Südtiroler Speck. Und eine Flasche Vernatsch aus dem Eisacktal – knochentrocken, aber mit einem Wahnsinns-Bukett, ein gar herrlicher Duft nach schwarzen Johannisbeeren, Bitterschokolade und Lavendel umschmeichelte bei der Geruchsprobe meinen Riechkolben. Und in Kombination mit dem Brot und dem Speck ereignete sich dann am Gaumen ein regelrechtes Feuerwerk…

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