… der am unteren Bildrand zu sehen ist, im Dörfchen Oberau bei Berchtesgaden, habe ich meine ersten sieben Lebensjahre verbracht. Ich habe etliche gute und schöne Erinnerungen aus meinen frühen Kindertagen dort, und als ich vorgestern auf dem Weg zum Rossfeld war, einem meiner Lieblingsplätze in der Heimat, wurden diese wieder sehr wach und lebendig. So stieg ich aus dem Bus, der mich über die berühmt-berüchtigte Mautstraße bis zu deren Scheitelpunkt bringen sollte, setzte mich oberhalb eines stattlichen Anwesens namens Heißböck auf eine Bank, genoss den wunderbaren Anblick über die vertraute Bergwelt und schwelgte in den Gedanken an Holz sammeln und Beeren pflücken in den aromatisch duftenden Wäldern der sanft gerundeten Kuppel des Zinken, des Oberauer Hausbergs, vor mittlerweile weit über fünfzig Jahren. An lange Spaziergänge hoch zum Hennenköpfl am Rossfeld, und zum Purtschellerhaus an den schroff aufragenden Abstürzen des Hohen Göll. An ausgelassene Schlittenfahrten an klirrend kalten Wintertagen, meine Erlebnisse als Schulanfängerin, meine ersten Versuche, Ski zu fahren…
… Berge meiner Heimat im Detail:…
… Der Watzmann…
… Der Hochkalter – das Kar in der Mitte des Gebirgsstocks ist vor dreißig Jahren noch beinahe vollständig von einem der letzten deutschen Gletscher, dem Blaueis, bedeckt gewesen:…
… Die Reiteralpe, und links davon die Zacken der Mühlsturzhörndln…
… Über den bewaldeten Ausläufer des Rossfelds lugt das wuchtige Massiv des Hohen Gölls…
… Der lang gezogene Rücken des Kehlsteins mit dem D-Haus (Diplomatenhaus) des „Föhrers“. Das Bauwerk wurde ihm von seinen Parteigenossen zum 50. Geburtstag verehrt. Bei der Errichtung des Hauses und der schier atemberaubenden Zufahrtstraße kamen etliche Menschen – Zwangsarbeiter – zu Tode. Der „Föhrer“ wusste dieses Geschenk nie richtig zu würdigen – er litt an Höhenangst, und hat sich nur sehr selten dort oben aufgehalten…
… Die letzte Mahd des Sommers wird gewendet, an den steilen Hängen des Berchtesgadener Landes geschieht dies durchaus noch mit der Hand. Ein Raubvogel zieht gelassen seine Kreise über der friedlichen Szene…
35 Antworten zu “In dem kleinen, verstreuten Sprengel,…”
So tolle Berge hast Du immer um Dich gehabt? Toll.
Ja. Bis zu meinem 28. Lebensjahr. 😉 Dann bin ich in die große Stadt gezogen. 😉 Aber zum Glück sind die heimatlichen Berge gar nicht weit entfernt.
Da sind Sie wirklich immer noch zu beneiden. LG Michael
Ich bin auch sehr dankbar für diese ersten und ungetrübt schönen Kindheitsjahre.
Du Glückliche. Hier gibt’s nur ein paar Hubbel 😉
Dafür gibt es in deiner Gegend bestimmt andere landschaftliche Schönheiten. 😉
In den Bergen war ich noch nie, aber anschauen von unten würde ich schon wollen.
Klappt ja vielleicht mal 😊
Man kann sich mittlerweile die Berge auch recht gefahrlos von oben anschauen. 😉
Das ist gut *freu* 👍👍
Wenn ihr mal in meine Heimat kommen solltet, dann empfehle ich euch die Fahrt auf der Rossfeld-Höhenringstraße. Sie kostet zwar Maut – 8 Euro/Pkw – ist aber hervorragend ausgebaut, und bietet herrliche Ausblicke auf das Berchtesgadener und das Salzburger Land, und die Bergwelt ringsum. 😉
Ok. Ich frage dann vorher noch einmal nach. Dieses Jahr wird es ja nichts mehr 😮🙄
Nein, wegen deiner OP, gell.
Ja leider.
Alles wird gut, liebe Mathilda. ♥
Das hoffe ich. 👍👍👍
👍👍
Du hast die ersten Jahre deiner Kindheit in einer wunderbaren Umgebung verbracht.
Das ist wahr, liebe Ute. Und ich denke, dass mich das auch geprägt hat, bis heute. 😉
Die Rossfeld-Höhenringstraße ist ein Grund, warum ich im Chiemgau aufgewachsen bin. Mein Vater (ein Flüchtling aus dem Sudetenland) war in den 50er Jahren bei der Baufirma beschäftigt, die diese Straße nach dem Krieg wieder instandgesetzt hat.
Er hat sich damals spontan in diese schöne Landschaft verliebt und ein paar Jahre später kam ich dann im schönen Chiemgau auf die Welt …
Liebe Grüße
Renate
Das ist eine sehr schöne Rossfeld-Höhenringstraßen-Geschichte, liebe Renate. 🙂
Herzliche Grüße!
Die Berge haben wir – glaube ich – auch alle gesehen 🙂
Da bin ich ganz sicher, dass ihr die gesehen habt. 😉
*hihi*
What a beautiful place to have spent your first few years of life!
Yes, indeed. I cannot imagine a better one.
Wunderschöne Bilder einer noch schöneren Gegend.
Danke, lieber Jürgen. Diese Gegend muss man wirklich mit eigenen Augen sehen. 😉
Was für eine traumhaft schöne Gegend, in die du uns mitnimmst…
Auch nach so vielen Jahren berührt mich die landschaftliche Schönheit dieser Gegend stets aufs Neue, liebe Anna-Lena. 🙂
Das verstehe ich nur zu gut, denn die Berge, der majestätische Anblick und unsere Winzigkeit werden uns immer wieder neu bewusst.
So ist es… Und die Großartigkeit der Bergwelt ruft noch dazu in den meisten von uns starke romantische Gefühle hervor. 😉
Da werd ich fast ein kleines bisserl neidisch, vom virtuellen „reinschnuppern“ – so sche scho bei dir dahoam ❤️
Dei Heimat is scho a schee, hoit anders schee. 😉
Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.
Vielen Dank!