… Nachdem man mir vorgestern so eine interessante Geistergeschichte erzählt hatte, die ich bislang noch nicht kannte, und die sich so wie meine seltsame Begegnung auch in den Steinzimmern abgespielt hatte, bekam ich große Lust, wieder einmal mit der kleinen Kamera durch diese Räume zu streifen…
… Schon vor vierhundert Jahren legte man viel Wert auf Muckis und einen propperen Sixpack-Torso. Die Statue stellt Herkules dar, der Legende nach einer der Urvorfahren der Wittelsbacher, so wie auch Karl der Große zu den Ahnen des bayerischen Herrschergeschlechts zählen soll…
… Der Thronsessel aus dem 16. Jahrhundert im Zimmer der Elemente, dort soll laut eines lieben und sehr vertrauenswürdigen Kollegen zufolge der alte Wittelsbacher Geist, der von dieser Welt und der Macht nicht lassen konnte, häufig in den frühen Morgenstunden gesessen haben. Und daneben seht ihr jene Uhr, die ich manchmal silberhell schlagen höre, obwohl das technisch seit vielen Jahren schon unmöglich ist…
… Einige Details vom goldenen, mit Bergkristallen verzierten Prunkgeschirr, das jedesmal aufgetischt wurde, wenn der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation in München zu Gast weilte. Wenn ich mich nicht irre, ist das zweimal der Fall gewesen. Wobei solche Besuche damals nicht nur einige Tage dauerten, sondern sich meistens über Wochen, ja, Monate hinzuziehen pflegten…
… Ungemein reich an Details, trotz ihres gesetzten Alters von ca. 400 Jahren noch so farbenprächtig, und überwältigend ausdrucksstark präsentieren sich die Wirkteppiche aus der einstigen Werkstatt von Hans van der Biest. Die Wandteppiche zeigen Szenen aus dem Leben Ottos I. von Wittelsbach, gegen Mitte/Ende des zwölften Jahrhundert Gründer der Dynastie. Allerdings entsprechen die Darstellungen nicht unbedingt den historisch überlieferten Tatsachen. Ähnlichkeiten mit modernen, „geschönten“ Lebensläufen berühmter Persönlichkeiten sind da durchaus vorhanden. Wie pflegte König Salomon voller Weisheit einst zu sagen: „Es gibt nichts Neues unter dieser Sonne.“… 😉
… Das Bildnis der Gemahlin Kaiser Friedrichs II. – die hätte durchaus auch das Zeug zum Schloßgeist, die wunderschöne Decke des Zimmers der Jahresszeiten, und noch einige weitere Impressionen:…
… Prinzregent Luitpold wohnte übrigens während seiner Regentschaft in den Steinzimmern. Dort muss es – genau wie heute – oft bitterlich kalt gewesen sein. Der alte Herr wärmte sich gerne mit heißem Kakao auf, und genoss dazu ein Stückerl Schokoladentorte – die mittlerweile weltberühmte Prinzregententorte…