Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Man hat mich…

… in dieser Woche zum Wachdienst in der Messe München abkommandiert, und zwar zu insgesamt fünf Zwölf-Stunden-Schichten. Zuerst schrie ich Zeter und Mordio, da ich bislang alles andere als gerne auf der Messe gearbeitet habe. Doch mittlerweile haben sich meine inneren Wogen wieder geglättet. Solche Wachdienste könnten mir in den kalten Jahreszeiten, wenn wir in der Residenz Kurzarbeit schieben müssen, etliches finanzielle Kopfzerbrechen ersparen – wir bekommen ja kein festes Gehalt, sondern werden auf Stundenbasis entlohnt…

… Ich hatte am Montag einen sehr großen Stand zu bewachen, es schien zunächst ziemlich problematisch, das Geschehen in einem so vielseitig gestalteten Areal im Blick zu behalten. Zudem gehen während der Aufbauphase ständig Leute mit Rucksäcken und großen Taschen und ohne Messeausweise ein und aus, und es ist schwierig, jene Personen zuzuordnen. Zum Glück gab es eine Art Tribüne, mit pinkfarbenem Teppichboden überzogen, dorthin zog ich mich zurück, sehr mit mir und der hervorragenden Übersicht auf meinen Arbeitsplatz zufrieden…

… Entgegen meiner ursprünglichen Befürchtungen durfte ich sitzen, sogar Brotzeit machen und in einem vorsorglich mitgebrachten Krimi schmökern. Alle zwei Stunden kam ein freundlicher Ablöser vorbei, und ich genehmigte mir dann stets eine Toilettenpause oder einen kleinen Spaziergang an der kühlen, frischen Luft…

… Es war teilweise sehr spannend zu beobachten, wie aus einem anfänglichen Chaos – ungezählte Personen wuselten durcheinander und hin und her – ein eleganter Messestand nach dem anderen Form annahm und auf Hochglanz gebracht wurde. Faszinierend – und Ekel erregend – auch die schreiend bunten, sich selbst beweihräuchernden und verlogenen Videobotschaften etlicher Großkonzerne, die nach und nach ihrer Testläufe auf den ungezählten riesigen Monitoren ringsum unterzogen wurden…

… Das Highlight des Tages waren unbestritten drei wunderschöne alte Sportwagen aus den Sechzigern, die angeliefert und höchst vorsichtig auf ihre Stellplätze bugsiert wurden…


19 Antworten zu “Man hat mich…”

    • Bis jetzt bin ich sehr zufrieden. Vielleicht kommt das dicke Ende ja noch – aufgrund früherer ziemlich schlimmer Messe-Erfahrungen bin ich lieber etwas misstrauisch. 😉

    • Da ging mir schon auch das Herz auf, liebe Rose. Das sind noch Autos mit Charakter und einem unverwechselbaren Profil gewesen, nicht solche gleichförmigen Windkanal-Schöpfungen wie heute. 😉

    • Heute habe ich sieben Stunden lang mein Geld mit Nichtstun verdient, was sehr angenehm gewesen ist, und dann wurde ich nach Hause geschickt. 😉 Morgen stehen wieder zwölf Stunden Dienst auf dem Plan, mal schauen, was sich da so tun wird. 😉

  1. Ich hatte schon Angst, dass du die ganze Zeit stehen musst.
    Diese stundenweise Bezahlung kenne ich von der Arbeit im Freizeitpark. An Regentagen wurde man nach einer Stunde nach Hause geschickt. Fein, dass du jetzt ein Pölsterchen hast.
    Gruß von der Gudrun.

    • Diese Angst hatte ich auch, liebe Gudrun. 😉
      Heute bin ich auch so etwas wie „Zur besonderen Verfügung“ gewesen. Nach fünf Stunden vergeblichem Warten auf Arbeit hat man mich dann nach Hause geschickt. Irgendwie habe ich mir diese Arbeitswoche auf der Messe anders vorgestellt…
      Liebe Grüße!

  2. Zwölf Stunden aufpassen, das klingt heftig. Aber alles in allem hast du doch einen echt interessanten Job! Schönen Feierabend! Gaby

    • Das ist auch anstrengend, fast noch mehr als körperliche Arbeit. Und man trägt auch eine gewisse Verantwortung. 😉
      Danke schön! Hab du auch einen guten Abend!

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