… Nach der Besichtigung etlicher Bauernhäuser wandten wir uns dem Bereich der Almen zu. Dort hatte man an einem recht buckeligen und auch etwas steilen Hang eine Vegetation geschaffen, die jener der Almwiesen hoch oben in den bayerischen Bergen recht nahe kommt…
… Freudig überrascht war ich, als ich auf der Tour auf dem bisweilen ziemlich holprigen Pfad altüberkommenes, abgetragene und an Ort und Stelle wieder penibel genau aufgebaute und authentisch eingerichtete heimatliche Bauten entdeckte: Einen sogenannten Rundumkaser von der Königsbachalm südlich des Jenners. Der Name rührt daher, dass in dem fensterlosen, geduckten Bauwerk rund um einen mittig gelegenen, überaus karg und schlicht eingerichteten Raum für die Senner/innen und in der Regel sehr jungen Kuahbuam (Hütegehilfen) das Vieh Schutz vor Unwettern finden konnte. Es fiel mir trotz viel Phantasie schwer, mir vorzustellen, wie die Menschen in fernen Tagen ein halbes Jahr lang bei jeglicher Witterung und ohne technische, moderne Hilfsmittel in solch einem düsteren Rundumkaser gelebt haben mochten…
… Auch ein Almkaser der berühmt-berüchtigten Mordau am Lattengebirge ist in Glentleiten zu finden. Die gar furchterbarliche, schauerliche Sage , die jener Hütte zugeschrieben wurde, wird in der Wohnstube erzählt, die dank zweier kleiner Fenster und im Vergleich zum Königsbachalmkaser schon gehobeneren Einrichtung durchaus ein wenig komfortabler wirkt…
… Und dann, als wir uns zwischen groben Steinen hindurch den Weg hangaufwärts suchten, blieb ich unvermittelt stehen, überwältigt von der Flut an schönen und lustigen und guten Erinnerungen, die mir beim Anblick des über uns thronenden niederen Holzhauses in den Sinn kamen: „Mitterkaser-Alm“, stand da auf einem hellen Schild über der Eingangstür zu lesen, und ich lachte hell auf, und erzählte Sonja von meinen Erlebnissen mit skifahrenden Stammtischlern und einem damals noch jungen bayerischen Bluessänger namens Willy Michl, und vom Klaus Maxei, dem legendären Hüttenwirt, der stets, wenn sich die rechten Leut‘ zusammengefunden hatten und eine herrliche Gaudi sich anbahnte mit viel Musik und Gstanzln und Witze-Erzählen, seine silberne Trompete nahm und so wunderbar aufspielte, dass mir heute im Angedenken daran noch die Haare zu Berge stehen…
… Nach einer Kaffeepause mit wohlschmeckendem Zupfkuchen in einer alten Kegelbahn aus der Wasserburger Gegend wandten wir uns dem Gebäude Nr. 53 zu, dem einstigen „Samerhäusl“, einem 1790 erbauten Hof aus meinem Heimatort. Mitte der fünfziger Jahre begannen die damaligen Besitzer mit dem Vermieten von Fremdenzimmern. Die Inneneinrichtung stammt aus jenen Tagen…