… Die Villa Widmann, einige hundert Meter vor der Ortschaft Mira gelegen, die ihren Namen zu Ehren des Heiligen Nikolaus trägt, ist im Jahr 1719 im Auftrag der persischen Händlersfamilie Seriman vom Architekten Antonio Triali erbaut worden. Mitte des 18. Jahrhunderts ging das Anwesen in den Besitz der aus Kärnten stammenden Widmanns über, die Umbauten im Stile des Rokoko vornehmen ließen. Dank bester Beziehungen der Familie zu Kaiser Napoleon war die Villa eine der wenigen, die während des Italien-Feldzugs nicht der Zerstörung und Plünderung anheim gefallen ist…
… Im Gegensatz zu Malcontenta waren die wenigen Museums-Aufsichten in den Räumen der Villa Widmann so gar nicht pingelig, wir durften nach Lust und Laune fotografieren – sogar mit Blitz. Die Gemälde der im Obergeschoss umlaufenden Galerie wurden von einem Schüler Tiepolo’s geschaffen, ob der Meister selbst mit Hand angelegt hat, wird zwar häufig gemunkelt, ist aber keineswegs bewiesen. Tiepolo verwendete als Signum stets ein Paar grüner Papageien – er liebte diese Vogelart sehr – in der Villa Widmann hat man trotz höchst gründlicher Suche bislang aber noch nichts dergleichen gefunden…
… Beim Ablegen ereignete sich ein kleines Malheur – einige Entenküken gerieten in die schäumende Gischt des Heckantriebs unseres Schiffes, sie wurden wild durcheinander gewirbelt und fiepten gar jämmerlich, während am Ufer die Mutter völlig aufgelöst mit den Flügeln schlagend und durchdringend quakend auf und ab watschelte. Doch das Drama nahm ein glückliches Ende, als die Welle sich legte, schwammen alle Entlein zwar wohl ziemlich erschrocken doch unversehrt zurück ans Ufer, wo sie erleichtert von Mutter Ente in Empfang genommen wurden…
34 Antworten zu “Il Burchiello – auf dem Brenta-Kanal von Venedig nach Padua (3)…”
ohhhh, ich liebe es, durch solche alten Gebäuden/Gemäuer zu streifen … danke, Margot!
Das haben wir Zwei Beide gemeinsam, liebe Rose. 😉
Sehr gerne!
😊
Meine Güte….so viel Prunk auf einmal.
Die Herrschaften ließen es sich damals gutgehen… 😉
Bei denen hieß es damals: „Klotzen, nicht kleckern.“ 😉
Ja, und sie zeigten gerne, was sie hatten.
so einiges würde ich mir auch zulegen, wenn ich die Mittel hätte, das Telefon z.b. und so einen herrlichen Garten zum Lustwandeln 😛
Oh, jaaaaa, das Telefon… Und ein schöner großer Park wäre auch nicht zu verachten.
Was für eine Pracht! Gut, dass man alles erhalten kann und dass es gesehen und besucht werden kann. Danke für deinen historischen Exkurs. Es war sehr interessant für mich, denn ich wusste bis dato nichts davon.
Schöne Fotos konntest du machen.
Liebe Grüße
Diese Bootsfahrt ist für mich auch sehr lehrreich gewesen. Wir hatten zum Glück eine sehr kompetente Reiseleiterin, die sich nicht nur in vier Fremdsprachen fließend ausdrücken konnte, sondern auch sehr bewandert in der italienischen Geschichte war.
Danke schön, und herzliche Grüße!
Wie immer tolle Fotos! Mittlerweile nehme ich Deine Fotos als Anregung, noch mehr auf Details zu achten. Deine Fotos inspirieren mich sehr!
Ich wünsch Dir einen schönen Sonntag!
Ulrike
Vielen Dank, liebe Ulrike, dein Lob ehrt mich sehr…
Ich wünsche dir einen guten und geruhsamen Abend.
Wunderschöne Impressionen hast du uns mitgebracht, das Telefon wäre jetzt mein persönlicher Favorit, dürfte ich mir ein Urlaub bis-Mitbringsel wünschen 😉
Danke schön, liebe Doris. 🙂 Das Telefon hatte es mir auch sehr angetan, es ist aber leider sehr gut bewacht worden. 😉
Mist, hätte es auch bei dir bewundert 😉
😉 Na, vielleicht komm‘ ich ja noch einmal bei der Villa Widmann vorbei, dann mach‘ ich dem Herrn von der Museumsaufsicht dort ein kleines bisschen schöne Augen. 😉
Jetzt sehe ich die Villa doch von „innen“ ! sehr schön ! Das Telefon ist cool !
Das Telefon hätte ich am liebsten mitgenommen. 😉
richtig ! das Ding hat seltenheitswert !
Sehr schöne Bilder mit einem kleinen Zwischenfall, bei dem es für die kleinen Küken glücklicher Weise gut ausging. Wie schön.
Danke schön! 🙂 Ja, zum Glück ging dieses Abenteuer für die Entlein gut aus.
Hach, endlich mal ein Museum, in dem man fotografieren durfte – und dazu noch herrliche Motive.
Die armen Entlein, für die war das sicher ein großer Schreck. Gut, dass sie heile wieder zu ihrer Mama kamen.
Ja… Das ist einer der Gründe, warum ich mir bis heute den Dogenpalast und die Basilika St. Marco nicht angesehen habe, von den ewig langen Wartezeiten einmal abgesehen – man darf dort nicht fotografieren. 😉
Die haben schön gelebt damals 😉
Oder sagt man da dekadent? 😆
Schön dekadent? 😉
Garantiert! 🙂
Was für eine barocke Pracht! So eine Villa habe ich noch nie von innen gesehen.
Warte nur, bis ich die Bilder von der Villa Pisani zeige! 😉
Ein tolles Anwesen.
Deine Fotos zeigen es.
Das letzte mit den Enten-Jungen ist so nett.
Bärbel
Das hatte bei aller Dramatik schon was Drolliges, wie die Küken durcheinander purzelten.
Liebe Grüße!
Ich schaue mir immer wieder liebend gerne solche wunderschönen historischen Gebäude an und stelle mir dann immer vor, wie es wäre, darin zu leben. In diesen phantastisch ausgestattenen Räumen herum zu gehen, an diesen kunstvollen Tischen zu essen, in diesen pompösen Betten zu liegen, es mir auf diesen imponierenden Sofas bequem zu machen. Aber immer wieder komme ich zu dem Schluß, dass ich trotz all dieser Pracht lieber in der heutigen Zeit, im JETZT, leben möchte.
Liebe Grüße!
Da gleichen wir uns sehr, liebe Rosie. Auch ich lebe in der Phantasie sehr gerne in früheren Zeiten und in prunkvollen Räumen – um dann sehr gerne wieder ins Hier und Jetzt zurück zu kehren…
Herzliche Grüße!
Ganz wunderbar, da bin ich wieder gerne mitgereist!
Vielen lieben Dank! Es wird noch etliche Posts mit meinen Eindrücken und Bildern von dieser unvergesslichen Woche in Venedig geben. 😉
Ich bin gespannt! 🙂