Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Man schätzt,…

… dass zwischen 20.000 und 25.000 Menschen – darunter auch meine Wenigkeit – heute abend an der Kundgebung gegen Pegida, gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Rechtsradikalismus auf dem Münchner Max-Josef-Platz, vor der Bayerischen Staatsoper, dem Residenztheater, und „meinem Zuhause“, der Residenz, teilgenommen haben. Es ist ein wunderschöner und bewegender – und vor allem absolut friedlicher Abend – gewesen, das fast dreistündige Programm wurde beileibe nicht nur mit Ansprachen bestritten, sondern auch durch Auftritte unter anderem folgender Künstler: Konstantin Wecker, Sportsfreunde Stiller, sowie – was nicht nur mich vor Begeisterung schier aus dem Häuschen geraten ließ – Claus von Wagner und Max Uthoff. Zu Beginn der Demo öffneten sich die Pforten der Bayerischen Staatsoper, begleitet von den Münchner Philharmonikern trat jener, durch die vorletzte Folge der „Anstalt“ berühmt gewordene syrische Flüchtlingschor auf die breite Freitreppe, „Freude schöner Götterfunken“ singend. München’s Oberbürgermeister Dieter Reiter, der mir anfangs ziemlich suspekt war, seit seiner rigorosen Schließung der Asylunterkunft Bayernkaserne über die Köpfe der Landesregierung hinweg, und seinem behutsamen, klugen und menschlichen Umgang mit jenen Flüchtlingen, die vor einigen Wochen am Sendlinger Tor in den Hungerstreik getreten waren, mir allerdings immer sympathischer wird, wies in seiner Rede darauf hin, dass mehr als ein Drittel der Münchner Bürger einen sogenannten Migrationshintergrund habe. Außerdem kamen Vertreter der Katholischen und Evangelischen Kirche zu Wort – wobei man sich die Ansprache des katholischen „Promi-Pfarrers“ etlicher Selbstbeweihräucherungen wegen gerne hätte sparen können – der Münchner Imam und das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Gemeinde in der Landeshauptstadt. – Ich hatte nach Feierabend eine Weile mit mir gerungen, ob ich an dieser Kundgebung teilnehmen sollte oder nicht, denn der Arbeitstag ist ganz schön heftig gewesen, nun bin ich froh und sehr dankbar, dass ich nicht auf meine inneren Schweinehunde gehört hatte…

… Wenn diese Aktion nicht wieder durch die Medien klein geredet oder gänzlich ignoriert wird, dann müsste heute abend von München eigentlich ein sehr positives Zeichen, ein Licht der Nächstenliebe, Toleranz, Klugheit, Menschlichkeit und Völkerverständigung ausgehen…

… Die Fotos sind etwas dürftig geraten, zudem bin ich leider, leider, leider viel zu weit weg von der Bühne gestanden, um von den Akteuren brauchbare Aufnahmen machen zu können…


13 Antworten zu “Man schätzt,…”

  1. Ach ist das ein wundervolles Zeichen. Das lässt wieder Hoffnung schöpfen, dass die Deppen nicht in der Überzahl sind. Danke für die Bilder. Alles Liebe Karin

    • Die Atmosphäre während dieser Kundgebung ist so wunderschön gewesen. Das hat mein klitzekleines Hoffnungsfünkchen auch wieder neu entfacht.
      Sehr gerne, liebe Karin! ♥

  2. Ich hab ja schon zugegeben, dass ich neidisch bin. Leider gibt es auf dem Dorf keine Demo gegen Pegida und Konsorten und auch leider keine so großen Künstler. Hoffentlich kommen diese Montagsdemos bald wieder aus der Mode und die Menschen informieren sich ein visschen mehr über Einwanderung und Flüchtlinge.

    • Ich wäre ja ums Haar nicht hingegangen – das hätte ich bitterlichst bereut…
      Diejenigen, die bei Pegida & Co. mitmarschieren, wollen sich ja gar nicht informieren, liebe Piri! Ich habe vorhin in der BR-Rundschau wieder Kommentare von Mitmarschierenden gesehen, da hat’s mir die Haare aufgestellt.

  3. DAs macht Mut zum weitermachen (bei den Friedensmahnwachen). Danke! Grüße und beste Wünsche für Feiertage und Jahreswechsel V°(Viktor)

    • Ja, diese Kundgebung gestern hat die Hoffnung wieder aufleben lassen…
      Ich grüße dich lieb, und wünsche dir und Karin auch eine wunderschöne Raunacht- und Feiertagszeit.

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