… So wird Kreta häufig von jenen, die dieses Eiland kennen und lieben gelernt haben, genannt…
… Vor ein paar Tagen wurde auf Servus-TV eine etwa einstündige Doku über die größte griechische Insel gezeigt – gebannt kauerte ich vor meinem schönen großen Bildschirm, und Sehnsucht, Reiselust, ja, sogar etwas wie Heimweh erfüllten mich…
… Ich konnte es nicht lassen, ich musste danach einfach auf meiner externen Festplatte stöbern, und eine Reihe bebilderter Impressionen auswählen, die ich euch nun heute, an diesem grauen, nebelverhangenen und feuchtkalten Dezembertag nicht vorenthalten möchte…
… Bei meinem letzten Kreta-Urlaub hatte ich im wunderschönen Rhethymnon ein sehr günstiges Zimmerchen unweit des Hafens genommen und einen Leihwagen angemietet, mit dem ich voller Begeisterung Tag für Tag die Insel auskundschaftete. Meine Lieblingsstecke war jene Straße, die vom Norden durch die Sfakiotischen Berge an die Südküste führt. Zuerst glich sie einer ganz normalen und sehr komfortablen Bundesstraße, nach dem Überqueren einer wild-romantischen Passhöhe wurde sie dann plötzlich zu einer überaus abenteuerlichen und schmalen, teilweise ausgesetzten Sand- und Schotterpiste, die sich in vielen halsbrecherischen Haarnadelkurven hinab ans tiefblaue Meer windet.
… Chora Sfakion, das Hafenstädtchen an der Südküste, ist im Frühling noch ein ruhiger, beschaulicher und idyllischer Ort. Ab Mai tobt hier dann das Leben, wenn die vielen Fähren von und nach Agia Roumeli, dem Endpunkt der berühmt-berüchtigten Tour durch die Samaria-Schlucht, hier an- und ablegen…
… In den bunten und von Leben erfüllten Gassen der kretischen Städte – Rhethymnon, Chania, Heraklion – sind noch etliche Überbleibsel der einstigen Besatzung durch die Türken zu erkennen – die hölzernen, vorspringenden Erker zum Beispiel. Die wuchtige und trutzige, dem Hafen vorgelagerte Festung Heraklions gemahnt an die Zeit, da die Seemacht Venezien Kreta beherrschte – damals wurde die Insel Kandia genannt…
… Der Duft von leuchtend gelb blühenden Wildkräutern mischt sich mit dem salzigen Hauch der sanften Meeresbrise. Grade in diesem Augenblick habe ich dieses unvergleichliche Aroma in der Nase. Und das Fernweh tut beinahe körperlich weh…