… bin ich gestern der Münchner Residenz. Ein Unterfangen, das im Vorfeld mit einigen Turbulenzen verbunden gewesen ist…
… Vom 12. bis 19. Oktober findet heuer die sogenannte Residenz-Woche statt, das heisst, es gibt sehr viele, sehenswerte, spezielle Führungen, dazu Veranstaltungen und Konzerte. Seit Monaten bereits wartete ich geduldig auf diesen „Event“, den mein großer Wunsch war, einmal unter kundiger Anleitung den Turm ersteigen zu dürfen. Da ich während der Wiesn so eingebunden war, daß ich am Karten-Vorverkauf ab 4. Oktober nicht selbst teilnehmen konnte, bat ich eine Arbeitskollegin, mir ein Ticket für die Besichtigung am 18. Oktober um 17:00 Uhr zu besorgen…
… Als mir am Freitag morgen die Karte überreicht wurde, fiel ich aus allen Wolken, denn die gute Simone hatte mir eine für die Vierzehn-Uhr-Führung erstanden – keine Chance für mich, daran teilzunehmen, da während der Dienstzeit. Die anwesende Kastellanin meinte, daß es nun zu spät sei, umzubuchen, denn alle Touren seien ausverkauft. Als ich Samstag morgen die Dienstleiterin darauf ansprach, ob es ausnahmsweise möglich sei, mich am Nachmittag für ein gutes Stünderl von einer Ablöse vertreten zu lassen, erntete ich natürlich eine Absage. Ich trollte mich auf meinen zugewiesenen Platz, enttäuscht und wütend…
… Gegen halb Eins hatte ich Mittagspause, ich strebte dem Haupteingang zu, da ich mir die miese Laune durch ein wenig goldenen, milden Oktober-Sonnenschein aufbessern lassen wollte. Am Info-Stand der Residenzwoche saß ein junger Mann, der einen recht sympathischen und umgänglichen Eindruck machte. Als ich schon an der großen Flügeltür war, zischelten mir meine Weiber zu: „He, das wäre doch gelacht, wenn du diesen Jüngling nicht um den Finger wickeln könntest! Versuch‘ dein Glück! Los!“ Ich setzte mit viel Mühe und wenig Überzeugung ein sonniges Lächeln auf, und wandte mich dem Herrn zu…
… Nur zwei Minuten später hielt ich ein Ticket für die Siebzehn-Uhr-Führung in der Hand. Nach kurzem Gespräch mit der Dienstleiterin war eine Kollegin organisiert, die mich gegen dreiviertel Fünf ablösen würde…
… Im Münchner Stadtbild fällt der ziemlich genau in der Mitte der Residenz sich erhebende Uhrenturm eigentlich überhaupt nicht auf…
… Er wurde in jener München, und vor allem die Residenz, überaus bereichernde Schaffensperiode unter dem ersten bayerischen Kurfürsten Maximilian I. errichtet, der mehr als ein halbes Jahrhundert lang – von 1597 bis 1651 die Geschicke des Landes leitete…
… Von oben – direkt an den großen, güldenen Zifferblättern stehend – hat man einen sehr guten Ausblick auf die Größe des Stadtschlosses, sowie dessen einzelne Höfe, und natürlich auch auf München und Umgebung…
(Wenn ihr mit der Maus über die einzelnen Fotos fahrt, könnt ihr die Bildunterschriften lesen. Wer ein Foto groß sehen will – einfach anklicken) 😉
… Der bayerische Landtag erstrahlt rotgolden im Licht der untergehenden Sonne…
… Und die schlanken Türme der Ludwigskirche, sowie die Munich Towers scheinen in der zunehmenden Abendröte zu glühen…