… so wurde vom ca. 15. bis zum 17. Jahrhundert das überaus florierende Städtchen Stein am Rhein, am Austritt des Rheins aus dem Bodensee gelegen, von den Zürichern genannt, unter deren Schutz die Bewohner sich damals gestellt hatten, um die ständigen Übergriffe unter anderem der Habsburger abwehren zu können. Aus jenen Tagen stammt auch die wohl berühmteste aller in dieser Ortschaft heimischen Legenden – doch davon ein andermal…
… Bereits in der Steinzeit wusste man die privilegierte Lage zu schätzen, die Römer betrieben dort vom 2. bis 5. Jahrhundert a. D. ein Kastell, dessen Überreste man heute noch besichtigen kann…
… Überragt wird das Städtchen von der Burg Hohenklingen. Nach dem Passieren der Brücke über den recht zügig dahin fließenden, grünblauen Rhein gewinnt man alsbald den Eindruck, in ein überdimensioniertes Schmuckkästchen geraten zu sein. Jedes liebevoll restaurierte Haus erzählt eine Geschichte, unzählbar sind die Erker, die Fassadenmalereien, das kunstvolle Fachwerk, an jeder Ecke, in jedem Gässchen tut sich Staunens- und Sehenswertes auf. Schutzpatron von Stein am Rhein ist der Heilige Georg – man begegnet ihm und seinem Drachen auf überaus vielseitige Weise – als Gemälde, Straßennamen, Kanaldeckel, Brunnen, die Enden der Dachrinnen sind gleich Drachenköpfen geformt…
… Einen Nachmittag verbrachte ich am Samstag in diesem kleinen Städtchen, genießend, lesend, staunend, schlendernd, und natürlich fotografierend. Und nach langen Jahren begann ich während dieses Ausflugs auch zu verstehen, warum mein Vater sich viele Jahre lang so sehr für die Schweiz begeistern konnte. Ich bin seit Ewigkeiten nicht mehr so vielen liebenswürdigen, fröhlichen und aufgeschlossenen Menschen begegnet – einer älteren Dame, die in ihrer Gartenarbeit inne hielt, und mir völlig Unbekannten freundlich winkend einen Gruß zuwarf, der Schaffner in der Reginalbahn, der ein umwerfend charmantes und kindhaft strahlendes Lächeln hatte, ein Pärchen, das mit seinem stattlichen Berner Sennenhund spazieren ging, und mich völlig unbefangen und vorbehaltlos in ein Gespräch verwickelte, eine Bedienung, die sich über mein Kompliment bezüglich des Essens (Fisch-Knusperli mit einer großen Salatplatte, hausgemachter Sauce Tartar und frischem, resch-flauschigem Brot) ehrlich zu freuen schien…
… Nun genug geredet – hier der erste Teil meiner Auswahl an Bildern…