… von Filmen ist mitnichten eine „Erfindung“ des 21. Jahrhunderts! Oh nein, so etwas hat eine bereits mehr als hundertjährige „Tradition“:…
… Im Jahre 1902 schuf der französische Film-Pionier, Regisseur, Produzent, Schauspieler und Schriftsteller Georges Méliès in seinem aufwändigen Atelier in Paris einen nach wie vor ausgesprochen faszinierenden und bemerkenswerten Science-Fiction-Stummfilm: „Le Voyage dans La Lune“ (Eine Reise zum Mond)…
… Eine Gruppe Wissenschaftler lässt sich an Bord einer überdimensionalen Kanonenkugel auf den Mond schießen. Dort erleben sie etliche haarsträubende und schreckliche Abenteuer mit Fabelwesen und blutrünstigen Eingeborenen, ehe ihnen der Rückflug zur Erde gelingt. Ihre „Raumkapsel“ landet im Ozean, sinkt auf den Meeresgrund, wird dann aber dank des eigenen Auftriebs wieder an die Oberfläche getrieben, wo sie von Schiffen der Marine geborgen und samt unversehrter Insassen an Land gebracht wird…
… Georges Méliès investierte 1902 so gut wie sein gesamtes Vermögen in die Umsetzung einer gleichnamigen Erzählung Jules Verne’s. Sein Traum war, Hunderte von Kopien des Filmes in die Vereinigten Staaten zu verkaufen, und dadurch reich und berühmt zu werden. Doch ein gewisser Thomas A. Edison, seines Zeichens Erfinder, machte dem Franzosen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung: Er bestach die Inhaber einiger Londoner Filmtheater, diese fertigten klammheimlich Abzüge von „Le Voyage dans La Lune“ an, welche sie in die USA sandten. Mr. Edison vertrieb den „Urvater“ aller Science-Fiction-Filme in Amerika unter seinem Namen – und wurde dadurch noch wohlhabender, als er ohnehin schon gewesen war…
… Für Monsieur Méliès bedeuteten diese „Raubkopien“ nicht nur das Ende seiner Träume, sondern auch den finanziellen Ruin. Nur wenig später verstarb er…
18 Antworten zu “Das Raubkopieren…”
Gibt es von dem Film nicht neu eine restaurierte Neuauflage mit einem Soundtrack von AIR?
Willkommen hier! Ja, so ist es. Ich glaube, im Jahre 2005 ist diese Neufassung erstellt worden.
Das war aber sehr gemein von Edison. Wie hätte er wohl geguckt, wenn ihm jemand eine seiner Erfindungen gestohlen hätte? Aber es gibt eben Menschen, die überhaupt kein Empfinden für Recht und Unrecht haben.
Oh, der Mr. Edison hat sich des Öfteren durchaus unfeiner Mittel bedient, um es mal etwas vornehmer auszudrücken. Sein Umgang mit dem exzentrischen, halbverrückten aber äußerst genialen Wissenschaftler Nikolas Tesla (u. a. Erfinder der sogenannten Tesla-Spule, des immer noch weltweit gebräuchlichen Wechselstroms, und des riesigen Niagara-Kraftwerks) hat ja auch ein gar gewaltiges G’schmäckle gehabt.
Tja, diese Hochgelobten, tz.
So ist es! Tesla, der für einen Hungerlohn von Edison engagiert worden war, wechselte, als ihm das berühmte Licht aufging, was für Schindluder der „Große Meister“ mit ihm da trieb, zum Konkurrenten Westinghouse, dem es alsbald gelang, Edison an den Rand des Ruins zu treiben, weil der vom Gleichstrom nicht lassen konnte und wollte… Hach, ich seh‘ schon, ich muss darüber posten… 😉
Sowas ist heute leider auch noch ‚gang und gäbe‘, z.B. bei Professoren und ihren Studenten (hab‘ ich mal gelesen).
Yepp. Ist aber schon interessant, dass so manche üblen Tricksereien und Geschäftchen nicht auf dem Mist der heutigen „Moderne“ gewachsen sind, sondern bereits seit Olim’s Zeiten vorkommen.
Du und dein Mond. Lach. Bist du wirklich so ein Fan von diesem?
Nicht nur vom Mond, von der Raumfahrt überhaupt, und zwar seit Kindesbeinen an. Wenn irgend Jemand wunderbarerweise einmal zu mir sagen würde „Margot, nächsten Monat startet eine Raumfähre, möchtest du mitfliegen?“, würde ich ohne jegliche Rücksicht auf Verluste alles stehen und liegen lassen, und mich an Bord begeben. Ich kenne Hunderte von Berichten und Interviews mit ehemaligen Astronauten, und jeder, aber wirklich jeder spricht voller Begeisterung, Ehrfurcht und großer menschlicher Bewegung von der Schönheit der Erde, des Mondes, und des Weltalls ringsum…
Der Mond und die Raumfahrt sind schon sehr interessant. Als damals Neel Amstrong auf dem Mond landete bin ich nachts aufgestanden und habe mir die Fernsehbilder angesehen. Ich konnte garnicht genug bekommen. Dir noch einen schönen Abend. L.G. Ludger
Als Neil Armstrong und Edwin „Buzz“ Aldrin am 20. Juli 1969 auf dem Mond landeten, hat mich mein Papa im frühesten Morgengrauen geweckt, damit ich mit ansehen konnte, wie der erste Mensch seinen Fußabdruck in den staubigen Boden setzte…
Liebe Grüße!
Solche Tricksereien gibt es heute ja noch zur Genüge. Da werden Menschen unter Druck gesetzt, ihre Patente zu verkaufen anstatt sie selbst zu vermarkten.
Der Film selber ist schön. Neben Metropolis mit einer der besten Sf-Filme der damaligen Zeit.
„Die Reise zum Mond“ ist der allererste Science-Fiction-Film überhaupt. „Metropolis“ entstand erst ca. 23 Jahre später.
Mittlerweile ist nachgewiesen, dass der gute Mr. Edison nur einen Bruchteil seiner ca. 2.000 Patente seinerzeit selbst erfunden hat. Auch seine berühmteste Erfindung, die Glühbirne, wird heute zumindest zum Teil einem anderen, einem Deutschen zugeschrieben.
Die paar Jahre 😉
Ich möchte nicht wissen, wer noch alles in den letzten 500 Jahren bei seinen Erfindungen gemogelt hatte…
Oh, da gibt es wohl ungezählte, jetzt berühmte Persönlichkeiten, die sich der Erfindungen anderer bedient haben! 😉
Da wirst wahrscheinlich nicht mal unrecht haben 😉
Yepp. 😉